Das Brutto-Geldvermögen der Österreicher ist laut einer Allianz-Studie im Jahr 2013 um nur 1,4 Prozent gewachsen. Selbst die krisengebeutelten Italiener konnten mehr zur Seite legen.
Die Österreicher hatten im Vorjahr den geringsten Vermögenszuwachs in Westeuropa, gehören beim Netto-Geldvermögen aber noch immer global zu den Top-Ländern. Dies geht aus dem aktuellen Vermögensreport der Allianz-Versicherung hervor. "Die niedrigen Zinsen hinterlassen auch in Österreich ihre Spuren: Es wird um rund 65 Prozent weniger gespart als 2007", so Wolfram Littich, Vorstandsvorsitzender der Allianz Gruppe in Österreich. Und es kommt noch dicker: " In Österreich wuchs das Brutto-Geldvermögen im vergangenen Jahr um magere 1,4 Prozent". Das ist der niedrigste Wert in der Eurozone und in Westeuropa. Auch Länder wie die USA, Kanada oder Japan befinden sich deutlich vor Österreich.
Griechenland führt das Eurozonen-Ranking an. Längerfristig betrachtet sieht die Lage allerdings etwas anders aus: Mit einem Zuwachs auf 18,3 Prozent seit 2007 liegt Österreich über dem europäischen Durchschnitt von 15,1 Prozent. Die Griechen befinden sich gegenüber dem Vorkrisenniveau noch immer tief im Minus (-13,4 Prozent).
Beim Netto-Geldvermögen pro Kopf (Brutto-Vermögen abzüglich Verbindlichkeiten) liegt Österreich im globalen Vergleich auf Platz 17, einen Rang hinter Deutschland.
Die Grafik zeigt ausgewählte Euro-Länder und andere Industriestaaten im Vergleich:
Es gibt auch gute Nachrichten für Österreich: "In keinem anderen westeuropäischen Land war die Schuldenstandsquote - Verbindlichkeiten in Prozent der Wirtschaftsleistung - Ende 2013 so niedrig wie hierzulande", rechnete Littich vor. Die Pro-Kopf-Verschuldung lag demnach mit 19.770 Euro signifikant unter dem regionalen Durchschnitt von 24.730 Euro.
Weltweit hat Mittelschicht zugelegt
Global betrachtet hat die Mittelschicht stark zugelegt. Seit dem Jahr 2000 hat sich jener Teil der Bevölkerung, der im globalen Maßstab über ein mittleres Vermögen - zwischen 5.300 und 31.800 Euro - verfügt, in Lateinamerika verdoppelt, in Osteuropa beinahe verdreifacht und in Asien sogar versiebenfacht.
Die untere Vermögensklasse (durchschnittliches Netto-Geldvermögen pro Kopf von weniger als 5300 Euro) ist mit rund 3,5 Milliarden Menschen in den letzten Jahren relativ konstant geblieben. Allerdings sei dies vor allem eine Folge des hohen Bevölkerungswachstums, heißt es im Vermögensreport.
>>> zum gesamten Allianz-Report
(APA/Red.)