Flyniki bekommt einen Kollektivvertrag

(c) imago
  • Drucken

700 Niki-Mitarbeiter wechseln von einer Leiharbeitsfirma durch einen Betriebsübergang zu Niki.

Eine jahrelanges Ringen hat ein Ende: Die österreichische Air-Berlin-Tochter Niki (Flyniki) bekommt einen Firmen-Kollektivvertrag (KV). Mit 1.1.2015 wechseln 700 der 900 Niki-Mitarbeiter, die aktuell noch über die Leiharbeitsfirma Labour Pool angestellt sind, durch einen Betriebsübergang zu Niki. "Der Abschluss ist seit Sonntag in der Früh fix", sagte Verena Schallgruber, Betriebsratsvorsitzende von Niki und Labour Pool, zur APA.

Bei Air-Berlin gab es Sonntag in der Früh eine Vorstandssitzung, wo der Vertrag unterschrieben wurde. Heute, Montag in der Früh, wurde der Kollektivvertrag von der Wirtschaftskammer und der Niki-Geschäftsführung unterzeichnet. "Jetzt ist der Vertrag mit dem Flieger auf dem Weg nach Innsbruck zur Gewerkschaft", so Schallgruber am Rande einer Betriebsversammlung in Wien.

Gewerkschaft hält Branchen-KV für möglich

Der vor gut zwei Jahren erstmals gewählte Betriebsrat habe im Juni 2014 eine Kampagne unter dem Motto "KV statt Supergau" gestartet und damit den Druck auf die Geschäftsführung erhöht. "Es gab eine Deadline für die Umsetzung von Kollektivvertrag und Fixanstellung mit 1. Oktober", so Schallgruber.

GPA-Vize Karl Proyer sieht den Kollektivvertrag für die gesamte Flugfahrtbranche geeignet. "Es ist ein sehr wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die AUA ist mitten in Verhandlungen, wir werden sehen wie es weitergeht", sagte Proyer am Montag.

Für Niki-Geschäftsführer Christian Lesjak ist ein Branchen-KV für den Airline-Bereich kein Thema: "Airlines mit äußerst unterschiedlichen Geschäftsmodellen kann man nicht unter einen Hut bringen. Dazu stehen wir sehr stark im internationalen Wettbewerb, da wäre ein Blick auf Österreich deutlich zu kurz", sagte Lesjak. Der neue Niki-KV sei daher auch deutlich anders als bei der AUA: "Wir sind eine saisonal getriebene Fluglinie und das spiegelt sich in den Dienstzeitenregelung. Der AUA-KV ist für unser Geschäftsmodell viel zu steif." Bei Niki gäbe es im Sommer 30 bis 40 Prozent mehr Flugzeiten als im Winter.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.