OMV: Raffineriegeschäft so lukrativ wie schon lange nicht

APA/HANS KLAUS TECHT
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Dank Petrobrazi-Umstellung und höherer Spannen verdiente der Konzern im dritten Quartal zweieinhalb Mal so viel wie im Vorquartal.

Im abgelaufenen dritten Quartal hat der OMV-Öl- und Gaskonzern in seinen Raffinerien so viel verdient wie seit langem nicht mehr. Die Referenz-Raffineriemarge stieg auf 4,90 Dollar pro Fass, zweieinhalb Mal so viel wie im Vorquartal und mehr als das Vierfache als vor einem Jahr. Grund war primär die Modernisierung der Raffinerie Petrobrazi in Rumänien, teilte die OMV am Montag mit.

Nach Abschluss des Modernisierungsprogramms der Raffinerie in Rumänien habe man die Möglichkeit genutzt, die Produktenstruktur für die Berechnung der OMV-Referenz-Raffineriemarge in Q3/2014 anzupassen, erklärte der Konzern am Montag im Quartalszwischenbericht. Die erfolgreiche Fertigstellung dieses Programms erhöhe die Standard-Profitabilität in Petrobrazi um rund 5 Dollar pro Barrel im Vergleich zur Zeit vor der Modernisierung. Dies entspreche einem Gesamtanstieg der Marge aller Raffinerie-Assets des OMV-Konzerns von rund einem Dollar je Fass.

Produktion von Libyen und Norwegen gepusht

Zudem sei die OMV-Referenz-Raffineriemarge hauptsächlich durch verbesserte Mitteldestillat-Spannen (Diesel/Heizöl) im Vergleich zum 2. Quartal 2014 gestiegen. Nach Abschluss geplanter Stillstände in Petrobrazi und Schwechat bei Wien habe sich der Raffinerie-Auslastungsgrad verbessert. Gesunkene Rohöl-Preise im Quartal hätten aber zu negativen CCS-Effekten (Lager-Effekten) geführt.

Dank einer teils wieder aufgenommenen Produktion in Libyen und einem weiteren Förderanstieg in Norwegen hat die OMV spürbar mehr produzieren können. Die Förderung wuchs gegenüber dem Vorquartal im Schnitt um 5 Prozent von 297.000 auf 311.000 Barrel Öl-Äquivalent pro Tag.

Negativeffekt durch niedrigen Ölpreis

"Einen signifikant negativen Einfluss auf die Performance"  hatte wie zu erwarten die Abwärts-Entwicklung der Ölpreise, wobei dieser Effekt durch eine günstige Entwicklung des Euro-Dollar-Kurses teils ausgeglichen wurde. Im Schnitt sank der Urals-Preis als Referenz vom 2. zum 3. Quartal von 108,20 auf 100,93 Dollar pro Barrel und der Brent-Preis von 109,67 auf 101,93 Dollar.

Das Markumfeld in "Gas und Power" (G&P) sieht die OMV als "weiterhin herausfordernd" an. Die gesamten Erdgas-Verkaufs- und Trading-Mengen seien in Q3 signifikant gestiegen - von 89,15 TWh auf 117,92 TWh im Quartalsabstand -, aber nur durch mehr Trading-Volumen.

Eine bessere Performance in Supply, Marketing und Trading - primär wegen der neuverhandelten Gasbezugs-Verträge mit Gazprom und Statoil - wurde teils egalisiert durch geringere Gasverkaufsmengen und Margen in Rumänien sowie eine wechselkursbelastete Erdgas-Marge in der Türkei.

(APA)

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