Auch Spanien legt Milliardenpaket gegen Krise auf

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Angesichts der aktuellen Wirtschaftskrise beschließt auch Madrid ein Hilfspaket von 60 Milliarden Euro. Davon sollen zehn Milliarden gezielt ärmeren Familien zugute kommen.

Spanien will bis 2010 rund 60 Milliarden Euro zum Kampf gegen die aktuelle Wirtschaftskrise im Land bereitstellen. Zehn Milliarden Euro davon sollten in Maßnahmen zur Verbesserung der Situation von Familien mit geringem Einkommen fließen, sagte Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero am Dienstag.

Die Wirtschaft Spaniens gehörte über Jahre zu den am stärksten wachsenden in Europa. Zwar meldet die volkswirtschaftlich wichtige Tourismusbranche weiterhin gute Ergebnisse, doch der einstige Wachstumstreiber Bauwirtschaft hatte sich zuletzt stark abgeschwächt. Auch der private Konsum schwächelt.

Vor allem jedoch gehört Spanien zu den Märkten Europas, die am stärksten von der Immobilienkrise in den USA mitgerissen wurden. Der Immobilienmarkt auf der iberischen Halbinsel macht eine schwere Krise durch. Jüngstes Opfer war das Unternehmen Martinsa-Fadesa: Die Immobiliengesellschaft, die zu den größten des Landes gehörte, hat Schulden in Höhe von 5,2 Milliarden Euro angehäuft und musste vergangene Woche Insolvenz anmelden.

USA hatten den Anfang gemacht

Zuvor hatten bereits die USA einen breit angelegten Rettungsplan für geschädigte Kreditnehmer der Finanzkrise aufgelegt: Das Repräsentantenhaus billigte ein Hilfspaket mit einem Volumen von 300 Milliarden Dollar (195,4 Milliarden Euro) im Mai 2008 mit den Stimmen der Demokraten. Der republikanische US-Präsident George W. Bush kündigte damals sein Veto an. Zuvor war er selbst mit seinem Vorstoß, ein 150 Milliarden Dollar schweres Hilfspaket zu starten, am Widerstand der Demokraten gescheitert.

(Ag./Red.)

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