Israels Botschafter kritisiert OMV-Iran-Deal

APA (Archiv/Schlager)
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Mit für einen Diplomaten sehr deutlichen Worten hat Israels Botschafter in Österreich, Dan Ashbel, den OMV-Erdgas-Deal mit dem Iran kritisiert. Die OMV hatte im November 2007 einen Vorvertrag zu einem Projekt zur Förderung von Erdgas im Iran über 25 Jahre unterzeichnet, die bilateralen Verhandlungen dazu laufen noch. Der Deal wurde schon von den USA sowie von jüdischen Organisationen kritisiert.

Angesichts der Tatsache, dass der Iran ein UNO-Mitgliedsland sei, das ein anderes UNO-Mitgliedsland, nämlich Israel, wiederholt mit dessen "Auslöschung" bedroht habe, müsse man sich überlegen, "ob man nicht auch in der Wirtschaft moralische Maßstäbe anlegen und keine Geschäfte mehr mit Teheran abschließen sollte", erklärte Ashbel am Donnerstag in Wien. Konkret wies Asbel darauf hin, dass bei der am 4. und 5. Oktober 2008 stattfindenden 2. iranischen Gas-Export-Konferenz bloß zwei westliche Unternehmen als offizielle Sponsoren auftreten würden: Neben der französischen Total sei dies eben die OMV. Shell habe hingegen sein Engagement kürzlich zurückgezogen. Als Botschafter habe er wegen des OMV-Deals bereits wiederholt bei den zuständigen Stellen der österreichischen Bundesregierung Israels Bedenken deponiert - bisher aber offenbar ohne Erfolg. "Die Regierung könnte aber etwas tun, schließlich ist die OMV ja keine rein private Firma", sagte Ashbel.

Erst vor wenigen Monaten hatte die OMV ähnliche Kritik der jüdischen Organisationen Jüdischer Weltkongress (WJC) und B'nai B'rith ("Söhne des Bundes") zurückgewiesen. Als europäisches Unternehmen agiere die OMV nach den geltenden österreichischen und europäischen Gesetzen, hatte ein Sprecher im vergangenen Mai gegenüber der APA erklärt. Von den UNO-Sanktionen gegen den Iran sei das Gasgeschäft nicht betroffen.

(APA)

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