Bankenhilfen: Österreich im europäischen Spitzenfeld

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Mit 1,5 Milliarden Euro oder 0,5 Prozent der Wirtschaftsleistung belasteten die Bankenhilfen im Vorjahr das Budget.

Österreich zählt zu den EU-Ländern mit besonders hohen Bankenhilfen. Alleine 2013 belegte das Land mit einer Budgetbelastung von knapp 1,5 Milliarden Euro gemessen an der Wirtschaftsleistung (BIP) den vierten Platz. Höhere Kosten hatten nur Griechenland, Slowenien und Lettland. Spanien, wo ebenfalls 0,5 Prozent des BIP in die Geldinstitute gepumpt wurden, teilt sich mit Österreich den vierten Platz. Insgesamt lag die Belastung der EU-Haushalte durch die Bankenhilfen im Vorjahr bei 0,22 Prozent des BIP oder 29,6 Milliarden Euro, geht laut "Standard" aus einer Eurostat-Sonderauswertung zu den Bankenhilfen hervor.

Nettodefizit bei 1,46 Milliarden

Mehrere Staaten wie Frankreich, Italien oder Schweden profitieren von den Rettungsaktionen, weil Einnahmen aus Haftungsentgelten und Dividenden die Kosten übersteigen. Auch in Österreich flossen 686 Millionen Euro von den Geldinstituten an die Republik zurück, die Ausgaben lagen 2013 mit 2,145 Milliarden Euro aber deutlich darüber, so dass sich ein Nettodefizit aus diesem Titel von 1,46 Milliarden ergab.

Darin sind die heuer anfallenden Kosten für die Kärntner Hypo, für die im Budget noch einmal 4 Milliarden Euro veranschlagt sind, noch gar nicht enthalten. Nach Eurostat-Rechnung sind bisher 6,12 Milliarden Euro an negativem Budgeteffekt angefallen. Rechnet man die heurige Hypo-Belastung hinzu, kommt man auf gut zehn Milliarden Euro.

Riesige Schuldenberge übernommen

Mit den Bankhilfen haben die Staaten auch riesige Schuldenberge übernommen. Allerdings sind diese im Vorjahr mit 688 Milliarden Euro wieder deutlich geschrumpft, wobei vor allem Deutschland, Belgien und Großbritannien Fortschritte machten. Österreich kommt auf via Banken eingehandelte Verbindlichkeiten von 18,64 Milliarden Euro, zudem stehen 3,15 Mrd. Euro an Haftungen aus. Ungeschlagen ist in diesem Vergleich Irland, das 2009 Garantien von 167 Prozent des BIP für Banken übernommen, diese aber mittlerweile auf gut 30 Prozent reduziert hat.

>>> Artikel im "Standard"

(APA)

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