Telekom Austria: Kapitalerhöhung noch 2014

A woman holds her mobile phone as she walks past a shop of Telekom Austria brand A1 in Vienna
A woman holds her mobile phone as she walks past a shop of Telekom Austria brand A1 in ViennaREUTERS
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Das Unternehmen will sich heuer eine Mrd. Euro beschaffen. Die Aktie liegt nach den Quartalsergebnissen im Minus.

Wien. Die Telekom Austria will noch in diesem Jahr ihre geplante Kapitalerhöhung im Ausmaß von einer Mrd. Euro über die Bühne bringen. Das gab sie am gestrigen Donnerstag bekannt. „Die Presse“ hatte exklusiv berichtet.

Der genaue Zeitpunkt der Kapitalmaßnahme steht allerdings noch nicht fest und wird von den aktuellen Marktgegebenheiten abhängen. Bereits im heurigen Sommer hat sich das Unternehmen grünes Licht von den Aktionären für einen solchen Schritt geholt.

Das Geld dafür kommt zu einem großen Teil vom neuen Mehrheitsaktionär, America Movil. Weil dieser dann aber mehr als die vereinbarten Anteile an der Telekom halten würde, könnte Eigentümer Carlos Slim ihre Anzahl wieder reduzieren. Das dürfte entweder über den Verkauf von Aktien geschehen, alternativ zieht America Movil nicht in vollem Umfang bei der Kapitalerhöhung mit.

Die frischen Mittel sollen für Investitionen in Osteuropa genutzt werden und der TA dabei helfen, ihre Kreditwürdigkeit zu bewahren.

Verlust nach drei Quartalen

Für das dritte Quartal, die TA legte gestern ihre Zahlen vor, sieht Telekom-Chef Hannes Ametsreiter einen Aufwärtstrend. In die Hände spielte der Telekom ein positiver Sondereffekt von knapp 27 Mio. Euro durch den Zusammenschluss zweier Töchter in Liechtenstein. Zudem profitierte das Unternehmen von einem guten Mobilfunkgeschäft in Weißrussland, während in vielen anderen osteuropäischen Märkten weiterhin scharfer Wettbewerb und eine strengere Regulierung auf den Erträgen lasteten. Der Jahresüberschuss stieg im dritten Quartal um 149Prozent auf 127,8 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Weniger rosig sieht es im bisherigen Jahresverlauf aus. Denn nach neun Monaten fiel ein Verlust von 190 Mio. Euro an. Noch im Vorjahr hatte der Konzern Gewinne geschrieben. Grund für das Minus ist eine 400 Mio. Euro schwere Abschreibung in Bulgarien. Zugleich gingen auch die Umsätze zurück. In Österreich etwa sprudeln die Erlöse im Mobilfunkgeschäft nicht mehr so wie früher, auch höhere Grundgebühren können das nicht wettmachen. Der Ausblick auf das laufende Jahr wurde unterdessen bestätigt.

Die Aktie gab im Tagesverlauf um rund drei Prozent nach. Seit Jahresbeginn hat das Papier rund zehn Prozent zugelegt, im Fünfjahreszeitraum büßte es allerdings 46 Prozent seines Werts ein. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.10.2014)

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