Andritz-Chef Leitner verlässt ÖIAG-Aufsichtsrat

ANDRITZ PK 'JAHRESERGEBNIS 2012 - AUSBLICK': LEITNER
ANDRITZ PK 'JAHRESERGEBNIS 2012 - AUSBLICK': LEITNERAPA/GEORG HOCHMUTH
  • Drucken

Turbulente Zeiten bei der Staatsholding: Nachdem Brigitte Ederer verlässt auch Wolfgang Leitner den Aufsichtsrat - angeblich aus "zeitökonomischen Gründen".

Die Sitzung zur Absetzung von ÖIAG-Chef Rudolf Kemler wollte sich Andritz-Chef Wolfgang Leitner offenbar nicht mehr antun. Das Aufsichtsratsmitglied hat das Gremium über eine schriftliche Mitteilung mit 21. Oktober verlassen. Leitner habe die Staatsholding "aus zeitökonomischen Gründen" verlassen, so ein Andritz-Sprecher. Die Zurücklegung des Mandats habe nichts mit den Vorgängen in der ÖIAG zu tun. Dabei war Leitner erst im Summer in den Aufsichtsrat eingezogen. Gemeinsam mit Susanne Riess und Wirtschaftsprüfer Friedrich Rödler wurde er in das Gremium gewählt - kurz bevor im Juli der Ex-Magna-Topmanager Siegfried Wolf zum neuen ÖIAG-Präsidenten gekürt wurde.

Aktienrechtlich läuft zwar de jure eine vierwöchige Frist, da in dieser Zeit aber keine Aufsichtsratssitzung anberaumt ist, ist Andritz-Chef Leitner de facto nicht mehr Mitglied, hieß es am Freitag aus der Staatsholding zur Nachrichtenagentur APA. Die Nachbesetzung läuft." Das Personalringelspiel bei der Staatsholding geht also weiter: Denn auch der Aufsichtsratssitz der zurückgetretenen Brigitte Ederer muss noch nachbesetzt werden.

Kemler geht

Wie "Die Presse" berichtete, hatte ÖIAG-Chef Kemler am Donnerstag von sich aus gebeten, seinen bis Oktober 2015 laufenden Vertrag nicht zu verlängern. Dies wäre bis Oktober 2017 möglich gewesen. Der Beschluss im Aufsichtsrat fiel laut Präsident Wolf einstimmig. Sollte die Regierung die ÖIAG ändern oder auflösen, werde Kemler früher gehen, so Wolf.

ÖIAG-Aufsichtsrat

Siegfried Wolf (Präsident), Wolfgang Bernhard, Thomas G. Winkler, Michael Grabner, Stephan Koren, Susanne Riess, Friedrich Rödler, Brigitta Zöchling-Jud,

Arbeitnehmervertreter: Walter Hotz (Telekom), Helmut Köstinger (Post), Werner Luksch (Telekom), Herbert Lindner (OMV), Martin Rossmann (OMV)

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Siegfried Wolf, chairman of Austrian state holding OIAG, leaves a news conference in Vienna
Österreich

ÖIAG-Wolf: „Ich bin ein Auslaufmodell“

ÖIAG-Aufsichtsratschef Siegfried Wolf sieht in der ÖIAG kein Chaos und wehrt sich gegen Vorwürfe von Notenbank-Präsident Claus Raidl. Er verteidigt die Struktur des ÖIAG-Aufsichtsrats, die Zurufe aus der Politik unmöglich macht.
PK INTERNETOFFENSIVE OeSTERREICH 'HOeCHSTGESCHWINDIGKEITSINVESTITIONSPAKET FUeR EINEN RASCHEN UND EFFIZIENTEN BREITBANDAUSBAU': KEMLER
Österreich

ÖIAG: Kemler geht, Politik kommt

Der in Ungnade gefallene Rudolf Kemler bleibt bei der Staatsholding im Amt, bis die Regierung das neue Konzept umgesetzt hat – maximal noch ein Jahr. Eine „repolitisierte“ ÖIAG sei nicht sein Umfeld.
The logo of Austrian oil and gas company OMV is pictured at its headquarters on the day of a board meeting in Vienna
Österreich

OMV-Chaos: Aufsichtsrat soll haften

Nach dem Chaos um die Ablöse von OMV-Chef Roiss prüft das Finanzministerium jetzt rechtliche Schritte gegen den Aufsichtsrat unter ÖIAG-Chef Kemler. Dessen Abgang scheint fix.
The logo of Austrian oil and gas company OMV is pictured at its headquarters on the day of a board meeting in Vienna
Österreich

OMV versinkt im Chaos: Kein neuer Chef

Die Ablöse von Gerhard Roiss kostet fünf Millionen Euro. Der Nachfolger wurde nicht bestellt. Österreichs größter Konzern muss seine Zukunft im Öl- und Gasgeschäft völlig neu ausrichten.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.