Hypo Alpe Adria-Prozess: Ex-Chef Kulterer schwer belastet

(c) APA (Herbert Pfarrhofer)
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"Ich musste einen Bericht über die Swap-Geschäfte vordatieren", sagt eine ehemalige Mitarbeiterin der Hypo. Ex-Hypo-Vorstand Kulterer bestreitet den Vorwurf.

Einen Knalleffekt hat es am Freitag im Prozess gegen die zwei Ex-Vorstände der Hypo Group Alpe Adria, Wolfgang Kulterer und Günter Striedinger, sowie Vorstand Thomas Morgl am Landesgericht Klagenfurt gegeben. Eine ehemalige Mitarbeiterin der Hypo hat Kulterer schwer belastet. "Ich musste einen Bericht über die Swap-Geschäfte auf Anordnung von Wolfgang Kulterer vordatieren." Der Ex-Vorstand der Hypo bestritt diesen Vorwurf vehement.

Die Zeugin war im Jahr 2005 in der Hypo für die Erstellung der Bilanz zuständig gewesen. Sie habe die Verbuchung der Swap-Verluste in gutem Glauben als Off-Balance-Geschäfte vorgenommen. Sie habe sich darauf verlassen müssen, dass die Angaben aus den Abteilungen Treasury und Settlement korrekt gewesen seien, begründete sie ihre Vorgangsweise.

"Endlich die Wahrheit"

Sie habe auch eine Stellungnahme zu dieser Art der Verbuchung ausgearbeitet. Im Frühjahr 2006 - nach dem Auffliegen der Affäre - habe Kulterer sie dazu veranlasst, diese Stellungnahme um ein Jahr vorzudatieren. Sie begründete ihre Aussage vor Richter Christian Liebhauser-Karl damit, "endlich die Wahrheit" sagen zu wollen.

Im vergangenen Jahr sei es neuerlich zu Swap-Geschäften gekommen, die am Accounting vorbeigeschleust worden seien. Man habe ihr die Angelegenheit erneut falsch dargestellt, so dass sie sie falsch verbucht habe. Sie habe danach den zuständigen Vorstand der Bank über die Vorgänge informiert, dieser habe die Innenrevision eingeschaltet. Dieser neuerliche Fall sei für sie Grund gewesen, die Bank zu verlassen.

(APA)

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