Immoeast: 1,55 Milliarden Euro Verlust im ersten Halbjahr

(c) APA (Fohringer)
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Die Ost-Tochter der Immofinanz hat im ersten Halbjahr 2008/09 vor allem durch Abwertungen und Abschreibungen Verluste in Milliardenhöhe erlitten. Für künftige Verluste wurden fast 300 Millionen rückgestellt.

Die börsenotierte Immoeast AG, Ost-Tochter der ebenfalls börsenotierten Immofinanz, hat im ersten Halbjahr 2008/09 (bis 31. Oktober 2008) durch Abwertungen und Abschreibungen Verluste in Milliardenhöhe erwirtschaftet. Trotz eines Umsatzanstiegs um 22,4 Prozent auf 166,6 Mio. Euro drehte das Periodenergebnis auf 1,55 Milliarden Euro in die roten Zahlen. Das Geschäftsjahr der Immoeast beginnt am 1. Mai und endet am 30. April.

Die wichtigsten Zahlen im Überblick:

Immoeast AGin Mio. €



2. Qu 08/092. Qu 07/08+/- in Mio. €+/- in %Umsatz 81,9573,828,1311,01EBTIDA27,3624,952,419,66EBIT-1.288,39124,22-1.412,61
Ergebnis vor Steuer-1.784,59184,76-1.969,35
Konzernergebnis-1.499,00123,70-1.622,70

Immoeast AGin Mio. €



1. HJ 08/091. HJ 07/08+/- in Mio. €+/- in %Umsatz 166,64136,1330,5122,41EBTIDA61,0463,34-2,30-3,63EBIT-1.549,77209,79-1.759,56
Ergebnis vor Steuer-1.861,60298,95-2.160,55
Konzernergebnis-1.551,72223,96-1.775,68

Ein Drittel Immobilienabschreibungen

Besonders die Neubewertung von Liegenschaften drückte das Ergebnis in die Verlustzone. So mussten allein im zweiten Quartal 465,2 Millionen Euro abgeschrieben werden. Damit summieren sich die buchmäßigen Wertverluste der Liegenschaften im Halbjahr auf 758,85 Millionen Euro.

Zusammen mit den 557 Millionen anderer Abschreibungen bestätigt die Immofinanz damit ihre Ankündigung, gesamt über eine Milliarde Euro abschreiben zu müssen. Die Immofinanz beziffert die gesamten Abschreibungen in diesem Bereich mit 33,2 Prozent des Buchwerts.

Im ersten Halbjahr 2007/08 brachte diese Position noch 155,5 Millionen Euro Aufwertung.

In der Bilanz zum 31. Oktober ist das Immobilienvermögen dadurch mit rund 3,75 Milliarden Euro ausgewiesen - um rund 14 Prozent niedriger als die 4,37 Milliarden zum Halbjahr 2007.

Hohe neue Rückstellungen

Die Immofinanz weist im Geschäftsbericht außerdem auf die hohen neu gebildeten Rückstellungen hin. So wurden für drohende Verluste 294,12 Millionen Euro zurückgestellt - sie betreffen Verträge über künftige Anteilserwerbe.

Gravierende Liquiditätsengpässe "und die als Folge der Finanzkrise "in manchen Fällen nicht mehr gesicherte Wirtschaftlichkeit von Entwicklungsprojekten" hätten im ersten Halbjahr dazu geführt, dass zahlreiche Developments - der Großteil der Projekte - verschoben oder eingestellt werden mussten.

Trister Ausblick: Zwei magere Jahre

Die Immoeast stellt sich auf Durststrecke von 18 bis 24 Monaten ein. Frühestens ab der zweiten Jahreshälfte 2010, wird "das Wellental überwunden sein", glaubt der neue Immoeast-Chef Eduard Zehetner. Ob mit den soeben erfolgten Abwertungen "der Boden gefunden ist, wissen wir nicht. Wir rechnen jedenfalls nicht damit, dass es im nächsten Quartal gleich wieder hinaufgeht", sagte Immoeast-Chef Zehetner.

Dass er jetzt bewusst "reinen Tisch" gemacht hat, um von einem niedrigeren Niveau starten zu können, weist der neu im Amt befindliche CFO zurück: "Es ist nicht so, dass sich ein neues Management ein besonders tiefes Startloch gegraben hätte." Externe Immobilienbewerter und IFRS ließen wenig Spielraum.

(Ag/Red.)

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