Immofinanz: Milliarden-Verluste durch Abschreibungen

Symbolbild Immofinanz
Symbolbild Immofinanz(c) APA (HELMUT FOHRINGER)
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Der Vorsteuerverlust der Immofinanz AG belief sich im ersten Halbjahr auf 2,65 Milliarden Euro. Ursache waren teure Abwertungen auf den Immobilienbestand und Abschreibungen.

Die börsennotierte Immofinanz-Gruppe hat im ersten Geschäftshalbjahr 2008/09 (Stichtag per Ende Oktober) dramatische Verluste verbuchen müssen. Ursache waren teure Abwertungen auf den Immobilienbestand und Abschreibungen auf Beteiligungen. Auch Entwicklungsprojekte mussten eingestellt werden. Der größte Teil der Belastungen fiel in der Osteuropa-Tochter Immoeast an. Darüber hinaus verschlechterte sich auch das Finanzergebnis weiter.

Der Betriebsverlust (EBIT) der Immofinanz AG belief sich im ersten Halbjahr auf 1,85 Mrd. Euro nach einem Gewinn von 431,6 Mio. Euro in den ersten sechs Monaten des vorigen Geschäftsjahres. Den Vorsteuerverlust (EBT) gab die Gesellschaft am Montag mit 2,65 Mrd. Euro bekannt. Davon entfielen wie berichtet 1,86 Mrd. Euro allein auf die Immoeast.

Vergangenheit "umfassend aufarbeiten"


Das neue Immofinanz-Management unter Führung von Vorstandssprecher Thomas Kleibl und Finanzchef Eduard Zehetner zeigte sich zuversichtlich, dass die Banken die notwendigen Finanzierungslinien gewähren, um das Restrukturierungsprogramm umsetzen zu können. Zur Bestandssicherung sei es nötig, die Vergangenheit der Immofinanz "umfassend aufzuarbeiten". Dazu gehöre, dass insbesondere wirtschaftlich nachteilige und möglicherweise rechtswidrige Finanztransaktionen bereinigt werden. Dabei unterstütze man alle Ermittlungen der Behörden.

Immobilien um 160,5 Mio. Euro veräußert


Um kurzfristig Liquidität zu schaffen, wurden bereits Immobilien verkauft. Seit Beginn des zweiten Quartals wurden bis Mitte Dezember 2008 Immobilien um 160,5 Mio. Euro veräußert. Der Großteil davon entfiel auf Objekte der "Immoaustria". Für weitere Verkäufe befinde man sich in fortgeschrittenen Verhandlungen.

7 Milliarden Langfristschulden


Das Grundkapital der Gesellschaft betrug 476,6 Mio. Euro. Das Eigenkapital fiel im Berichtszeitraum von 7,9 auf 5,7 Mrd. Euro. Die Langfristschulden der Immofinanz sind im Verlauf des ersten Halbjahres von 6,7 Mrd. auf 7,07 Mrd. Euro angestiegen. Praktisch gleich blieben die kurzfristigen Verbindlichkeiten mit 977,3 (968,9) Mio. Euro.

Der größte Teil der Belastungen der Immofinanz-Bilanz fiel durch die Abwertungs-Lasten in der Immoeast an, an der die Immofinanz knapp 55 Prozent hält. Wie am Montag berichtet wurde, schlug sich die Neubewertung von Liegenschaften im ersten Geschäftshalbjahr mit einem Minus von 1,11 Mrd. Euro (Vorjahr: plus 296,7 Mio. Euro) nieder. Abschreibungen bei Entwicklungsprojekten und Immobilienvorräten hätten ein Minus von 364,3 Mio. Euro geliefert.

(APA)

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