Pilot-Nachzahlungen: AUA schreibt erneut rote Zahlen

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Symbolbild: Austrian Airlines REUTERS
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Bis Ende September hat sich ein operativer Verlust von sieben Millionen Euro angehäuft. Wegen des Streits mit den Piloten muss die Lufthansa-Tochter auch ihre Gewinnprognose für 2014 kappen.

Die Austrian Airlines (AUA) ist wieder in den roten Zahlen. Bis Ende September hat sich ein operativer Verlust von 7 Millionen Euro angehäuft, wie Donnerstagfrüh mitgeteilt wurde. 2013 hielt die Airline nach neun Monaten bei einem Gewinn von 19 Millionen Euro. Der Grund für das Absacken: Die AUA hat nach der Einigung mit dem Bordbetriebsrat erneut zig Millionen für Abschlagszahlungen zur Seite gelegt.

Der Rückgang um 26 Millionen Euro "steht vor allem im Zusammenhang mit Einmaleffekten aus der bilanziellen Berücksichtigung von Abfertigungszahlungen für das Flugbetriebspersonal der Tyrolean Airways", so die AUA in ihrer Aussendung. Wie viel die AUA ihren Piloten und Flugbegleitern zahlen wird, damit diese ihre Klagen gegen den umstrittenen Betriebsübergang vor zwei Jahren fallen lassen, wird von Vorstand und Betriebsrat noch unter Verschluss gehalten.

Unter den Mitarbeitern ist aber klar, dass die Abschlagszahlungen deutlich über dem letzten öffentlichen Angebot vom Mai liegen müssen, hieß es nvon einem AUA-Piloten. Der damalige Vorschlag sah pro Kapitän bis zu 305.000 Euro vor, für Flugbegleiter rund 15.000. In Summe wäre es schon damals um einen "erheblichen doppelstelligen Millionenbetrag" gegangen, wie es hieß. Wie viel die AUA nun tatsächlich zur Seite legt, wird noch nicht verraten, bereits zum Halbjahr wurden Rückstellungen gebildet.

Nachdem der Europäische Gerichtshof (EuGH) die AUA für ihr Vorgehen gegen das Flugpersonal verurteilt hat und Drohszenarien wie das Aus der Langstrecke auftauchten, einigten sich Bordbetriebsrat und Management auf Eckpunkte für einen neuen Konzernkollektivvertrag (KV) für das fliegende Personal. Der KV soll noch bis Ende Oktober ausformuliert sein und ab 1. Dezember gelten.

Gewinnprognose gekappt

Wegen des Streits mit den Piloten muss die Lufthansa-Tochter auch ihre Gewinnprognose für 2014 kappen. Die Airline erwartet nun für das Gesamtjahr nur noch ein leichtes operatives Plus, bisher ging man davon aus, das Vorjahresergebnis von 25 Millionen Euro zumindest halten zu können. AUA-Boss Jaan Albrecht kommentierte: "Ich bin mit dem finanziellen Ergebnis naturgemäß nicht zufrieden. Gleichzeitig freue ich mich darüber, dass wir mit der Grundsatzeinigung eine Lösung für unsere Zukunft gefunden haben."

Zu schaffen machen der AUA auch die weltweiten Krisenherde. Charkow (Charkiw) und Rostow sind wegen des Ukraine-Konflikts eingestellt und im Nahen Osten bleiben die Destinationen Bagdad, Tripolis und Damaskus wohl noch länger ausgesetzt, heißt es in der Aussendung. Die operativen Gesamterlöse sind in den ersten neun Monaten um 1,6 Prozent auf 1,64 Milliarden Euro gesunken. Die Kosten blieben stabil. Der Personalstand sank von 6222 auf 6188 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

(APA)

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