OMV stellt Wachstumsziel infrage und kürzt Investitionen

The logo of Austrian oil and gas company OMV is pictured behind traffic lights at its headquarters in Vienna
The logo of Austrian oil and gas company OMV is pictured behind traffic lights at its headquarters in ViennaREUTERS
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Der schwache Ölpreis und die Unruhen in Libyen belasten den Energieriesen im dritten Quartal.

Der schwache Ölpreis und die Unruhen in Libyen bremsen den Öl- und Gaskonzern OMV bei seinen Wachstumsplänen aus. Die für 2016 geplante Produktion von rund 400.000 Barrel pro Tag könne möglicherweise erst zu einem späteren Zeitpunkt erreicht werden, teilte das österreichische Unternehmen am Donnerstag mit. Für das laufende Jahr stellen die Österreicher nun eine Förderung von rund 310.000 Barrel pro Tag in Aussicht - und damit am unteren Ende der angekündigten Bandbreite. Zugleich kündigte OMV an, die Investitionen zu kürzen.

Ursprünglich wollte die OMV bis 2016 jährlich rund 3,9 Milliarden Euro investieren. Der deutlich gesunkene Ölpreis macht dem Unternehmen nun aber einen Strich durch die Rechnung. Der Konzern hatte für seine Planungen einen durchschnittlichen Ölpreis von 100 Dollar angenommen. Derzeit liegt der Ölpreis jedoch bei rund 80 Dollar. "Wenn sie einen Dollar Veränderung sehen, dann schlägt das mit rund 40 Million Euro auf das operative Ergebnis durch", sagte Vorstandschef Gerhard Roiss, der sein Amt nach heftigen Querelen in der Führungsetage Mitte 2015 vorzeitig abgibt.

Im laufenden Jahr bleibe es bei der geplanten Investitionssumme, wie stark danach zusammengestrichen werden, will OMV erst bei der Vorlage des Jahresabschlusses bekanntgeben. "Es ist zu früh, um über konkrete Summen zu sprechen", sagte Finanzchef David Davies. Der Manager deutete allerdings an, dass die Kürzungen signifikant ausfallen dürften.

Ausfälle in Libyen

OMV ist stark von der Ölförderung in Libyen abhängig, die aufgrund des Bürgerkrieges starken Schwankungen unterworfen ist. In den ersten neun Monaten seien in Libyen rund 9000 Barrel pro Tag gefördert worden - ein Bruchteil des dort in Friedenszeiten erzielten Niveaus von 30.000 Barrel. Auch in Jemen wurde die Produktion immer wieder unterbrochen. Im Mai hatte das Unternehmen aufgrund der Produktionsausfälle in Libyen in Jemen die Förderprognose bereits auf 310.000 bis 330.000 Barrel gekürzt.

Zuletzt konnte OMV die Produktion in Libyen aber steigern, nachdem die Blockade wichtiger Exportterminals aufgehoben worden war. Dadurch erhöhte sich die Produktion des Konzerns im dritten Quartal um 13 Prozent auf 311.000 Barrel pro Tag. Der um Lagereffekte bereinigte Betriebsgewinn (CCS Ebit) legte um sechs Prozent auf 656 Millionen Euro zu. In den ersten neun Monaten liegt das CCS Ebit aber um gut ein Fünftel auf 1,7 Milliarden Euro unter dem Vorjahr.

(Reuters)

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