Inflation: Wohnungsmieten bleiben Kostentreiber

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Österreichs Inflationsrate blieb im Oktober bei 1,6 Prozent. Nur die saftige Spritverbilligung kann einen Anstieg verhindern.

Angetrieben von einem 4,6-prozentigen Anstieg der Wohnungsmieten innerhalb eines Jahres ist die Teuerungsrate in Österreich im Oktober nicht gesunken, sondern bei 1,6 Prozent geblieben. Selbst die mehr als 3-prozentige Sprit-Verbilligung sorgte für keine Entspannung bei der Inflationsrate.

Der typische tägliche Einkauf, der vor allem Nahrungsmittel enthält, kam im Oktober im Jahresabstand um 1,4 Prozent teurer, im September waren es noch 2,0 Prozent gewesen. Der wöchentliche Einkauf, bei dem auch Dienstleistungen und Sprit mitberücksichtigt sind, kostete diesmal um 0,9 (0,8) Prozent mehr, wie die Statistik Austria am Freitag mitteilte.

Haushaltsenergie billiger

Zwei Drittel der Jahres-Teuerung von 1,6 Prozent im Oktober wurden von Ausgaben für Wohnen sowie Restaurants und Hotels verursacht. Die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" mit im Schnitt 1,5 Prozent Anstieg zog den VPI um 0,28 Prozentpunkte in die Höhe. Grund dafür waren primär die um 4,6 Prozent höheren Wohnungsmieten. Dagegen verbilligte sich Haushaltsenergie um 0,8 Prozent, besonders stark Heizöl um 7,6 Prozent sowie Strom um 0,9 Prozent. Fernwärme kostete um 4,8 Prozent mehr.

"Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" kamen um 1,5 Prozent teurer - dabei legten die Preise für Nahrungsmittel im Schnitt um 1,6 Prozent zu, weniger stark als noch im September mit plus 2,4 Prozent. Grund für die Teuerungsabschwächung war hier eine moderate Preisentwicklung bei Fleisch. Milch, Käse und Eier kamen im Jahresvergleich um 4,9 Prozent teurer, Brot und Getreideerzeugnisse um 1,7 und Gemüse um 1,4 Prozent. Obst dagegen verbilligte sich um 1,3 Prozent. Alkoholfreie Getränke wurden um 1,1 Prozent kostspieliger.

Treibstoffe als Preisdämpfer

Die Ausgabengruppe "Verkehr" verteuerte sich im Jahresabstand diesmal um 0,9 (0,5) Prozent. Dabei wirkte weiterhin die im März erfolgte Erhöhung der motorbezogenen Versicherungssteuer (+12,9 Prozent) als Preistreiber. Instandhaltungen und Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich um 2,9 Prozent, gebrauchte Pkw um 3,3 und Neuwagen um 0,6 Prozent. Treibstoffe kosteten dagegen im Jahresvergleich um 3,1 Prozent weniger und waren damit der Hauptpreisdämpfer (-0,13 Prozentpunkte VPI-Einfluss); im September war Sprit jedoch noch um 3,8 Prozent günstiger gewesen als ein Jahr davor.

Auch "Bekleidung und Schuhe" wirkten sich binnen Jahresfrist dämpfend auf die Inflationsrate aus, im Schnitt verbilligte sich diese Ausgabengruppe um 1,2 Prozent.

HVPI über Vorjahr

Der für die Eurozone errechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) Österreichs lag im Oktober - wie schon im September - um 1,4 Prozent über dem Vorjahreswert, gab die Statistik Austria am Freitag bekannt. Der Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) legte wie meist üblich stärker als der allgemeine VPI zu, auch diesmal betrug das Plus 1,7 Prozent.

Im Vergleich zum Vormonat September lag das Preisniveau in Österreich im Oktober um 0,1 Prozent tiefer. HVPI und Pensionisten-Preisindex veränderten sich im Monatsabstand nicht.

(APA)

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