Inflation: Handelskonzerne sollen Daten direkt liefern

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Scannerdaten würde zu weniger Verzerrungen in der Statistik führen. Dann könnte die Teuerung besser gemessen werden, so Statistik-Austria-Chef Pesendorfer.

Die Statistik Austria könnte nach Worten ihres Generaldirektors Konrad Pesendorfer "besser sein in der Inflationsmessung", erhielte sie Scannerdaten von heimischen Lebensmittelketten. Diese Forderung ist nicht neu. Doch in den dahingehenden Verhandlungen sei man aber "noch nicht weit". Vorteil bei Erhalt der Daten wäre, dass man "viel detailliertere Preisinfos" hätte, derzeit seien "viele Rabattaktionen nicht in der Erhebung drin".

Auch mit dem Wirtschaftsministerium ist man wegen dieses Themas in Kontakt, sagte Pesendorfer am Rande eines Auftritts im Klub der Wirtschaftspublizisten am Montag. Man erhofft sich offenbar Unterstützung bei den Verhandlungen mit den großen Einzelhändlern. Es könne nämlich nicht sein, dass einzelne Ketten die Daten freiwillig zur Verfügung stellten und man von anderen nichts an Daten erhalte, so Pesendorfer. Denn um Verzerrungen zu vermeiden, müsse bei den Erhebungen der gesamte Markt abgedeckt werden.

Manuelle Erhebung "so eine Sache"

Derzeit erhebt die Statistik Austria für die Inflationserhebung (VPI) einmal im Monat unter der Woche in zwanzig Städten verteilt auf alle Bundesländer "gängige Produkte". An Wochenenden, die oft besonders viele Rabattaktionen bieten, sind die Preiserheber der Statistikbehörde nicht unterwegs. Die Erhebung gängiger Produkte sei aber auch "so eine Sache", sagte der Statistik-Austria-Chef. Diese erfolge zwar nach bestem Wissen und Gewissen durch die Expertise des Preiserhebers samt Gesprächen mit Filialleitern, "aber mit Scannerdaten hätte ich Umsatzinfos".

Würden alle Rabattaktionen erfasst, was derzeit nur zum Teil geschieht, würde sich laut Pesendorfer zwar in machen Perioden eine leicht tiefere Preissteigerung ergeben - "aber das kann auch ins Gegenteil umschlagen".

(APA)

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