Im dritten Quartal gab es für die RBI einen Netto-Verlust von 119 Mio. Euro. Kreditvorsorgen und Währungsverluste in Osteuropa belasten das Ergebnis.
Die börsennotierte Raiffeisen Bank International (RBI) ist nach hohen Abschreibungen und Kreditvorsorgen im dritten Quartal in die roten Zahlen gekommen. 2014 wird das erste Verlustjahr in der Geschichte dieser Bank. In dieser Periode gab es nun einen Netto-Verlust von 119 Mio. Euro. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen ist von einem negativen Konzernergebnis für 2014 auszugehen, heißt es seitens der RBI. Belastet wird Raiffeisen in der Ukraine und in Ungarn.
Nach neun Monaten wies die Bank in Summe noch einen Nettogewinn von 225 Mio. Euro aus, voriges Jahr um diese Zeit hatte es noch 411 Mio. Euro Gewinn gegeben. Im Sommer hat der Vorstand allerdings eine Gewinnwarnung abgesetzt und damit schon ein rotes drittes Quartal in den Raum gestellt.
Die Aktien der RBI sind daraufhin am Donnerstag an der Wiener Börse in den ersten Handelsminuten um deutliche 4,56 Prozent auf 15,28 Punkte abgesackt.
80 Prozent mehr für faule Kredite
Wegen der Ukraine-Krise stiegen die Nettodotierungen zu den Kreditrisikovorsorgen bis September um 35 Prozent auf 1,083 Mrd. Euro. Die Eigenmittel wurden zusätzlich in dreistelliger Millionenhöhe durch Währungsverluste (Ukraine, Rubel) belastet.
Allein im dritten Quartal musste um 80 Prozent mehr für faule Kredite zurückgelegt werden. Der Vorstand spricht hier von negativen Einmaleffekten. "Die Krise in der Ostukraine führte zu einem starken Anstieg der Risikokosten, und auch die bankenfeindliche Gesetzgebung in Ungarn brachte hohe Folgekosten, während das operative Ergebnis im Quartalsvergleich nahezu stabil geblieben ist", so der Vorstand in einer Mitteilung am Donnerstagfrüh. Bankchef Karl Sevelda sieht 2015 bereits wieder einen Gewinn in dreistelliger Millionenhöhe.
Vorerst müssen aber noch die Belastungen aus faulen Krediten verbucht werden. Für Problemkredite müssen heuer rund 1,8 Mrd. Euro zurückgelegt werden.
(APA)