ÖBB: Sicherheitspanne bei 13 Railjet-Garnituren

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Die Zuggarnituren waren auf der Hochgeschwingkeitsstrecke Richtung Westen mit Achsen ausgestattet, die für das Tempo nicht zugelassen waren. Nun wird schleunigst repariert.

Monatelang fuhren 13 Railjet-Garnituren mit zu hoher Geschwindigkeit über die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke der Westbahn, mit bis zu 230 km/h waren sie unterwegs. Das berichtet der „Kurier“. Dadurch waren die Sicherheitsstandards nicht erfüllt, denn die bei den Garnituren eingesetzten Radachsen sind für solche Geschwindigkeiten nicht zugelassen. Auf Anordnung des Verkehrsministeriums müssen die sogenannten "Dosto-Achsen" jetzt sofort ausgetauscht werden.

Dabei sollte der Vorfall nicht publik werden. Als das Problem laut „Kurier“ bei einer Routinekontrolle von Technikern entdeckt wurde, versuchten die ÖBB den Vorfall offensichtlich zu vertuschen. Es erging auch keine Information an die dafür zuständige Eisenbahnbehörde.
Nachdem im Internet Berichte darüber aufgetaucht sind, sprachen die ÖBB von "Gerüchten" und "routinemäßigen Instandhaltungsarbeiten an den Radsätzen". Alles entspreche den gültigen Normen, so die Bahn.

Einmaliger Vorgang: Sicherheitsgarantie

Doch auch die Eisenbahnbehörde wurde aktiv und forderte von der Bahn eine Aufklärung. Darauifhin mussten die ÖBB am Montag eine schriftliche Sicherheitsgarantie abgeben – ein noch nie da gewesener Vorgang- und damit die Haftung für allfällige aus dem Achsproblem resultierenden Unfälle übernehmen. Tags darauf wurde von der Behörde für die 13 betroffenen Railjets eine Höchtsgeschwindigkeit von 200 km/h erlassen.

Die ÖBB spielen den Vorfall jedoch weiter herunter. Die beiden Achswellen würden sich nur minimal durch die Reinheit des Materials unterscheiden. "Der Railjet hat drei Tonnen weniger Gewicht als ein Doppelstock-Waggon", sagt Sprecherin Horner. Allerdings ist beim Railjet das Tempo höher.

Bei den betroffenen 13 Zügen werden derzeit im Schnelltempo die jeweils 28 Achsen ausgetauscht, sodass laut ÖBB noch bis Ende dieser Woche alle Reparaturen abgeschlossen werden sollten. Bis dahin fahren die betroffenen Railjets auf der Südbahn, wo das Tempo geringer ist.

>> Artikel im "Kurier"

(red.)

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