Die Bank sei für Südosteuropa wichtig, sagt EBRD-Chef Suma Chakrabarti.
Wien. Morgen, Mittwoch, findet bei der Osteuropabank EBRD die entscheidende Sitzung zur Hypo statt. Wie berichtet will die im Besitz von europäischen und außereuropäischen Staaten stehende Bank gemeinsam mit dem US-Finanzinvestor Advent das Südosteuropa-Netzwerk der Hypo übernehmen. Und darüber soll der Aufsichtsrat der Bank entscheiden.
„Wir wollen in das Südosteuropa-Netzwerk der Hypo investieren, weil wir glauben, dass es für die Länder des Westbalkans entscheidende Bedeutung hat“, sagte EBRD-Chef Suma Chakrabarti am Montagabend vor Journalisten. Derzeit sei es in diesen Ländern nämlich vor allem für kleinere und mittlere Firmen sehr schwierig, an Kredite zu kommen. In diese Lücke soll die Hypo unter der neuen Eigentümerschaft eintreten.
2,2 Mrd. Euro Haftungen
„Es geht uns nicht darum, schnelles Geld zu machen“, so Chakrabarti weiter. Das sei durch das Mandat der EBRD auch gar nicht gedeckt. Allerdings soll der Kauf natürlich trotzdem wirtschaftlich erfolgreich sein. „Die Hypo kann wieder profitabel werden.“ Und davon würde auch der heimische Steuerzahler profitieren, da die Bank dann die österreichischen Haftungen im Ausmaß von 2,2 Mrd. Euro zurückzahlen kann.
Doch auch wenn der Verkauf über die Bühne geht, bleibt die Hypo ein Milliardenloch. So wurden 7,3 Mrd. Euro bereits in die Bank gesteckt oder werden dies heuer noch. Zudem sicherten sich die Käufer auch gegen Rechtsrisken im Ausmaß von einer Mrd. Euro ab. Der Verkaufspreis von 200 Mio. Euro dürfte sich daher in eine Mitgift von 800 Mio. Euro wandeln. Darüber hinaus gibt es noch ein Portfolio von faulen Krediten im Ausmaß von 18 Mrd. Euro, das in der Bad Bank verbleibt. (jaz)
("Die Presse", Printausgabe vom 25.11.2014)