Wettbewerb: Anzeigen gegen fünf Stahlhändler

(c) Reuters (John Schults)
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Die Bundeswettbewerbsbehörde hatte acht österreichische Stahlhändler im Visier: Wegen des Verdachts der Preisabsprachen gab es sieben Hausdurchsuchungen. Fünf Unternehmen wurden angezeigt.

Gegen acht Unternehmen des österreichischen Stahlhandels hatte die Bundeswettbewerbsbehörde monatelang ermittelt. Es ging, wie berichtet, um mutmaßliche illegale Preisabsprachen. Auch Hausdurchsuchungen fanden statt – sieben an der Zahl. Jetzt werden Nägel mit Köpfen gemacht: Gegen fünf dieser Unternehmen wurde Anzeige beim Kartellgericht erstattet. Das bestätigte die Wettbewerbsbehörde der „Presse“. Weitere Details wurden nicht bekannt gegeben.

Zwei Unternehmen können aufatmen: Sie haben von den Wettbewerbshütern schriftlich bestätigt bekommen, dass sie nicht angezeigt werden. Es handelt sich dabei um die Johann Neumüller GmbH sowie die Firma Köllensperger. „diepresse.com“ hatte am 21. November 2014 fälschlich berichtet, dass auch sie angezeigt wurden – dies entspricht nicht den Tatsachen, wie auch keine Anzeige gegen die Firma Frankstahl vorliegt.

Die Wettbewerbsbehörde war dank Kronzeugen auf die Preisabsprachen aufmerksam geworden. Die diskreten Treffen der Branche hatten am 29. Dezember 2011 begonnen. Im Laufe der Zeit waren immer mehr Branchenvertreter zu den Treffen dazu gestoßen.
Dort wurden – so der Vorwurf der Wettbewerbsbehörde – kartellrechtswidrige Verhaltensweisen gesetzt. Die Gesprächsrunden unter den eigentlichen Konkurrenten hätten stattgefunden, um den „ruinösen Preiskrieg“ einzudämmen. Zeugenaussagen zufolge sei bei den Treffen über „kostendeckende Mindestpreise“, über die „Verrechnung von Zusatzkosten“ aber auch über „Kooperationsmöglichkeiten zur Kostensenkung und Stabilisierung der Branche“ gesprochen worden.

Die Zusammenkünfte fanden laut den Einvernommenen zunächst in Nobellokalen in Salzburg und Wien statt. Danach traf man sich in Autobahnraststätten.

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