Keine Solarförderung für „Roboter“ mehr

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Aktion scharf nach der Störung der vergangenen Solar-Fördervergabe. Auch der Staatsanwalt ist wachsam.

Wien. Es gehört zum Jahreswechsel wie das Feuerwerk: Das Chaos rund um die Vergabe der heimischen Solarfördergelder. Die Subventionen sind so begehrt, dass viele Interessenten eigene Computerprogramme (robots) entwickeln lassen, die sich in Sekundenschnelle tausendfach bewerben – und so das System oft auf Wochen hinaus lahmgelegt haben.

Heuer will die zuständige Abwicklungsstelle Oemag dieses „Förderlotto“ vermeiden. Dazu wird die Antragstellung zunächst in zwei Schritte zerlegt. Zunächst müssen Antragsteller am 7. Jänner 2015 ab 17 Uhr ein Ticket lösen, um die grundlegenden Daten einzugeben. Wer sich hier öfter „anstellt“, um die Chancen zu erhöhen, hat diesmal Pech. Denn für die Reihung einer Anlage zählt nur das Datum des Tickets, das zuletzt für diese Anlage gelöst wurde. Im zweiten Schritt ist dann der Förderantrag zu vervollständigen. Das größte Problem der vergangenen Jahre will die Oemag mit einem Verbot bannen. Anträge, die allem Anschein nach automatisiert von sogenannten bots oder robots erstellt wurden, werden ausgeschlossen. Wer also schon 15 Sekunden nach Freischaltung des Systems seinen Förderantrag fertig ausgefüllt abschickt, ist verdächtig.

System komplett überlastet

Im Vorjahr hatten diese bots die Systeme der Oemag komplett überlastet, die Vergabe der Förderung musste wiederholt werden. In diesem Fall hat sich inzwischen die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.

Sie wird auch am siebenten Jänner die Antragstellung genau beobachten, warnt die Oemag vor technischen Tricks, um das System erneut auszuhebeln. Und auch wer letztlich einen Platz im Kontingent ergattert, wird es diesmal schwerer haben als zuletzt. Er muss den Nachweis (Rechnungen, Verträge etc.) vorlegen, dass tatsächlich gebaut wird. 2014 wurden viele Anlagen nicht gebaut, obwohl sie eine Förderung erhalten hätten.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.12.2014)

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