Beamte häufiger krank als Arbeiter und Angestellte

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Vergleicht man Beamte mit Angestellten, sind die Bundesbediensteten um ein Fünftel häufiger krank. Die gesundheitsbedingten Fehlzeiten sind in Österreich von 12,8 Tagen auf 13 Tage angestiegen.

2013 kam es in Österreich zu einem geringfügigen Anstieg der gesundheitsbedingten Fehlzeiten. 13 Tage haben die in Österreich unselbstständig Beschäftigten damals im Schnitt im Krankenstand verbracht. Im Jahr zuvor waren es 12,8 Tage. Das entspricht einer Krankenstandsquote von 3,5 Prozent, wie aus dem am Montag veröffentlichten "Fehlzeitenreport" hervor geht.

Langfristig wirkt sich die graduelle Verschiebung der demografischen Entwicklung ungünstig auf die Krankenstandsquote aus. Der Anteil der älteren Beschäftigten, die überdurchschnittlich viele Karnkenstandstage verzeichnen, wird immer größer. In der Folge steigt daher der Krankenstandsdurchschnitt. Langfristig gesehen ist das Krankenstandsniveau derzeit aber vergleichsweise niedrig. Es war in den vergangenen Jahren ein steter Rückgang seit 1980 zu beobachten, als pro Kopf 17,4 Krankenstandstage anfielen und die Quote bei 4,8 Prozent lag.

Trend zu kürzeren Krankenständen

Erstmals liegen nun auch für den öffentlichen Sektor Krankenstandsdaten vor, allerdings nur für die Bediensteten des Bundes. Die jüngsten verfügbaren Werte beziehen sich auf 2012. Schließt man die Kurzkrankenstände von der Betrachtung aus, dann lag die Krankenstandsquote der Beamten und Vertrags-
bediensteten des Bundes im Jahr 2012 um sieben Prozent  über jener der Arbeiter und Angestellten. Zieht man nur die Angestellten als Vergleichsbasis heran und führt man eine Standardisierung der Altersstruktur aufgrund der Verteilung der Beamten und Vertragsbediensteten durch, dann lagen die Krankenstände im Bundesdienst
etwa ein Fünftel höher als im ASVG-Bereich.

Ungebrochen ist der langjährige Trend zu einer Verkürzung der Dauer der Krankenstandsfälle. Kurzkrankenstände, das sind Abwesenheiten bis zu drei Tagen, stellen 37 Prozent aller Fälle dar. 1990 waren es nur 16,4 Prozent. Krankenstandsfälle, die länger als zwei Wochen dauern, sind weniger häufig und treten nur in 13 Prozent aller Krankenstandsepisoden auf. Diese verursachen jedoch 60 Prozent aller Fehlzeiten. Beim Bundespersonal fällt hingegen pro Kopf eine deutlich höhere Anzahl an Kurzkrankenständen als bei den Arbeitern und Angestellten an. 2012 entfielen fast 65 Prozent aller Krankenstandsepisoden und ein Fünftel der verlorenen Arbeitstage auf kurze Krankenstände.

Im Durchschnitt war jeder Beschäftigte im Bundesdienst im Laufe des Jahres 2,4 Arbeitstage im Kurzkrankenstand. Zum Vergleich: Laut Krankenstandsstatistik waren es im selben Jahr bei den ASVG-Beschäftigten nur 0,8 Tage.

Männer weniger oft krank als Frauen

Ältere Arbeitskräfte treten zwar seltener als die Jungen einen Krankenstand an, sie sind jedoch überproportional oft von langen Krankenstandsfällen betroffen. Die Krankenstandsquoten nach Alter folgen trotz einiger Abweichungen sowohl bei den Männern als auch bei
den Frauen einem leicht U-förmigen Muster: Jugendliche unter 20 Jahren sind vergleichsweise häufig krank, ab dem 20. Lebensjahr verringern sich die altersspezifischen Krankenstandsquoten und erreichen im Alter von 25 bis 39 Jahren die niedrigsten Werte. Ab 40 Jahren steigt die Summe der Krankenstandstage stark an und erreicht bei Beschäftigten zwischen 60 und 64 Jahren den Höchstwert.

Die größte Abweichung zwischen Frauen und Männern wurde zu Beginn der 1980er-Jahre, also zum Zeitpunkt der höchsten Krankenstände, verzeichnet. Damals lag die Krankenstandsquote der Männer um 25 Prozent höher als jene der Frauen. Dieser Abstand verringerte sich in den
folgenden Jahren kontinuierlich bis 2009 erstmals Männer weniger Krankenstandstage verursachten. 2013
vergrößerte sich die Differenz: 13,4 Tage für Frauen und 12,6 Tage für Männer. Hinter dieser Entwicklung steht, dass das Segment der 50- bis 59-Jährigen bei den weiblichen Versicherten im letzten
Jahrzehnt stärker stieg als es bei den Männern der Fall war. Andererseits begünstigte der überproportionale Rückgang der Unfälle und Krankenstände im Bauwesen und im Waren erzeugenden Sektor infolge der hohen Männerkonzentration in diesen Branchen die Entwicklung der Fehlzeiten der Männer. 

(Red.)

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