Die Zahl der Arbeitslosen in Österreich steigt laut Wifo-Prognose bis 2018 auf 372.000 Personen. Das ist ein Plus von 159.000 gegenüber 2008.
Das Wirtschaftswachstum bleibt in Österreich im Zeitraum 2015 bis 2019 verhalten, geht aus der aktuellen Mittelfrist-Prognose des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) hervor. Die Lage am Arbeitsmarkt bleibe angespannt, die Arbeitslosigkeit werde bis 2017/18 steigen. Im Durchschnitt wird für 2015 bis 2019 eine jährliches BIP-Wachstum von 1,25 Prozent erwartet. Damit dürfte es sich ähnlich wie im Durchschnitt der Eurozone entwickeln - und ähnlich wie der durschnittliche Anstieg in in den vergangenen vier Jahren (1,3 Prozent).
"Das geringe Tempo der Erholung in Österreich geht in erster Linie auf eine schwache Exportdynamik zurück, bedingt durch das niedrige Wachstum bei den Haupthandelspartnern", heißt es in einer Pressemitteilung. Dadurch bleibe die Investitionsbereitschaft der Unternehmen trotz niedriger Zinssätze gedämpft und die Entwicklung der Einkommen und des privaten Konsums verhalten.
Arbeitslosenrate soll auf 9,4 Prozent steigen
Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt auch in den kommenden Jahren angespannt. Für heuer prognostiziert das Wifo eine Arbeitslosenquote von 8,9 Prozent, bis 2018 dürfte sie auf 9,4 Prozent (AMS-Definition) steigen. Erst 2019 könnte die Arbeitslosenquote konjunkturbedingt auf 9,2 Prozent zurückgehen. In absoluten Zahlen waren im Vorjahr 319.000 Menschen in Österreich arbeitslos. Bis 2018 steigt die Arbeitslosigkeit laut Wifo dann weiter auf 372.000, ein Plus von 159.000 gegenüber dem Jahr 2008.
Die leichte Expansion der Wirtschaftsleistung er
mögliche zwar eine Ausweitung der Beschäfti-
gung (jährlich +0,8% bis 2019), bringe aber keine Entspannung, heißt es weiter. Dies resultiere vor allem "aus einer Zunahme der Zahl der ausländischen Arbeitskräfte,
einer anhaltenden Ausweitung der Frauenerwerbsbeteiligung und der Verschärfung der Eintrittsbedingungen für die Früh- bzw. Invaliditätspension".
"Kein ausgeglichener Staatshaushalt"
"Ein ausgeglichener Staatshaushalt - sowohl nach der Definition von Maastricht als auch strukturell - kann durch das in der Prognose unterstellte Konjunkturszenario und die unterstellten wirtschaftspolitischen Maßnahmen (selbst ohne Steuerreform) nicht erreicht werden", so das Wifo.
(APA)