AUA streicht Flüge Wien-Linz massiv zusammen

Austrian Airlines - Symbolbild
Austrian Airlines - SymbolbildAPA/ROBERT JAEGER
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Hauptgrund ist der Umstand, dass Fernzüge jetzt bis zum Flughafen Wien Schwechat fahren. Die oberösterreichische Landesregierung protestiert.

Es hat sich abgezeichnet: Weil jetzt Fernzüge der Bahn vom Westen zum Flughafen Wien-Schwechat rollen, wird der Flugverkehr zwischen Wien und Linz drastisch gekürzt.
Der Kurs Wien-Linz der AUA galt als „Ultrakurzstrecke“, der Verluste brachte. Schon seit 2012 flog die „Welcome Air“ per Leasingvertrag für die AUA zwischen Linz und Wien. Der Vertrag wurde nun nicht verlängert. Die täglich vier Flüge von Welcome Air werden per 31. März 2015 eingestellt.

Die AUA gibt Linz-Wien-Flüge aber nicht vollständig auf: Der AUA-eigene Morgenflug Linz-Wien (täglich außer Sonntag) und der Abendflug Wien-Linz (täglich außer Samstag) bleiben weiterhin bestehen, so die AUA.
Im Vorfeld hat die AUA mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) eine Vertriebszusammenarbeit ("AiRail) aufgenommen. Dabei bietet die AUA Kombi-Tickets (Flug/Bahn) gemeinsam mit den ÖBB an. Dies werde von den Passagieren gut angenommen.

Verluste in Millionenhöhe

Die Strecke Wien-Linz hat nach AUA-Angaben zuletzt einen Verlust in der Höhe von einem „signifikanten einstelligen Millionen-Betrag“ pro Jahr verzeichnet. Trotz mehrfacher Versuche in den vergangenen Jahren die Strecke zu halten, war sie nicht wirtschaftlich zu bedienen, schrieb die AUA heute. Auch der Versuch, Linz durch den Abschluss des Wet-Leases mit Welcome Air durch mehr Flüge mit kleineren Flugzeugen zu halten, habe in drei Jahren nicht zum angestrebten Erfolg geführt. Ins Gewicht fiel auch die Ticketsteuer. Seit Einführung der Ticketsteuer ist nach AUA-Angaben das Fluggastaufkommen in Linz um rund ein Fünftel zurückgegangen.

Zwischen Linz und Wien-Schwechat gibt es - abgesehen vom Morgen- und Abendflug - täglich sieben tägliche Direktverbindungen der Bahn.

Die Wirtschaftskämmerer trauern den AUA-Flugverbindungen dennoch nach. Die Vizepräsidentin der oberösterreichischen Wirtschaftskammer, Ulrike Rabmer-Koller, bezeichnete die Reduktion der Flugverbindungen als „schweren Anschlag auf den Wirtschafts- und Tourismusstandort". Sie befürchtet ein Ausweichen der Fluggäste nach Frankfurt. Die neue direkte Bahnverbindung zwischen Linz und dem Flughafen Wien sei weder für Urlauber noch für Geschäftsreisende eine echte Alternative.

Pühringer: "Ein Schlag ins Gesicht"

Heftiger Protest kam aus der oberösterreichischen VP-Landesregierungsriege: Die Ankündigung der AUA sei „ein Schlag ins Gesicht“ und ohne jegliche Abstimmung mit dem Land getroffen worden, kritisierten LH Josef Pühringer und Wirtschaftslandesrat Michael Strugl. Sie orten „wieder einmal eine Entscheidung aus der Sicht Wiens".

Oberösterreich sei das „Export-Bundesland Nr. 1“ und habe eine Reihe von Firmenzentralen, so die beiden Politiker. Es brauche daher auch funktionierende Flugverbindungen. Pühringer kündigte an, er werde die Flughafenleitung anhalten, die Marketingmaßnahmen für den Standort zu verstärken, denn der Linzer Airport dürfte nicht zu einem reinen Charterflughafen werden.

ÖBB wollen Angebot ausbauen

Der Pressesprecher der ÖBB in Oberösterreich, Mario Brunnmayr, kündigte gegenüber der APA an, dass ab der Gültigkeit des nächsten Winterfahrplanes per 15. Dezember nicht wie jetzt nur ICE-Züge (alle zwei Stunden) sondern sämtliche Fernreisezüge von Linz nach Wien bis Schwechat geführt werden. „Die ÖBB verspüren starken Zuwachs und Nachfrage“, stellte er fest.

Er machte aber darauf aufmerksam, dass beim geplanten viergleisigen Ausbau der Westbahn zwischen Linz und Marchtrenk auch der Flughafen Linz in die Streckenführung eingebunden und eine eigene Haltestelle bekommen werde.

(APA)

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