"Billige" AUA punktet bei Lufthansa und fliegt für Eurowings ab Wien

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THEMENBILD: AUSTRIAN AIRLINES (AUA)APA/ROBERT JAEGER
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Der seit Dezember 2014 geltende neue Bord-Kollektivvertrag bringt der AUA die beste Kostenstruktur im Konzern und macht die Kooperation möglich.

Zweieinhalb Jahre wurde bei der AUA um den neuen Kollektivvertrag für das Bordpersonal gerungen – seit 1. Dezember 2014 ist das Regelwerk nun in Kraft. Mit dem neuen Bord-KV, der das Sparziel von 220 Mio. Euro pro Jahr komplett macht, sei die AUA im Lufthansa-Konzern „sehr gut aufgestellt“, sagte Airline-Chef Jaan Albrecht bei Abschluss der Verhandlungen.

Die „Schlankheitskur“ dürfte auch bei Lufthansa-Chef Carsten Spohr, der den Konzern konsequent auf Effizienz trimmt, Eindruck gemacht haben: Die Lufthansa stationiert ab dem nächsten Winterflugplan zwei Airbus 320 ihrer Tochter Eurowings, die im Vorjahr als Billig-Airline ausgerichtet wurde, in Wien. Geflogen und gewartet werden die Flugzeuge vom kostengünstigen AUA-Personal.

Wien wird damit die erste Basis für Eurowings außerhalb Deutschlands – bisher war vor allem Brüssel im Gespräch. „Damit können wir nach unserer Restrukturierung den Standort Wien weiter stärken und unser Angebot vor allem für preisbewusste Kunden ideal ergänzen“, sagt Albrecht. Pro Flugzeug braucht es rund 50 Mitarbeiter – Piloten, Flugbegleiter, Abfertigung und Wartung. Die Lufthansa verweist explizit darauf, dass der neue Bord-KV der AUA diese Zusammenarbeit möglich macht. Die Lufthansa ist indes noch meilenweit von einer Einigung entfernt, die Piloten drohen weiter mit Streik.

Für die Lufthansa ist die Strategie klar: „Wir gehen auch in Wien noch stärker gegen die Konkurrenz der Billig-Airlines in die Offensive“, sagt Germanwings-Geschäftsführer Oliver Wagner. Vor allem die Air-Berlin-Tochter Niki, aber auch Ryanair ab Bratislava, machen der AUA scharfe Konkurrenz.

Straffung der Organisation

Spohr beschleunigt indes den Konzernumbau und hat dafür McKinsey ins Haus geholt. Die Berater sollen ein Konzept für eine Straffung der Organisation des Unternehmens entwickeln, berichtet die Agentur Reuters. Davon dürfte auch die AUA betroffen sein. Denn es wird auch geprüft, ob die Lufthansa eine Hierarchiestufe streicht und ob Bereiche wie die Netzplanung oder das Erlösmanagement, die teilweise über die verschiedenen Konzern-Airlines verstreut sind, zentralisiert werden. Unter Dach und Fach solle der neue Plan im zweiten Halbjahr sein. Ein Lufthansa-Sprecher bestätigte, dass der Vorstand ein entsprechendes Arbeitsprogramm zur Überprüfung der Organisation beschlossen habe.

Bisher hat die Lufthansa stark auf die Eigenständigkeit ihrer Töchter gebaut.

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