In der Eurozone verbilligten sich Güter und Dienstleistungen um 0,6 Prozent. In Österreich steigen die Preise so langsam wie lang nicht.
Wien. Seit einem Jahr sind die Preise in der Eurozone um 0,6 Prozent gefallen. Das geht aus dem Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) des EU-Statistikamts Eurostat hervor. Der Jänner war somit der zweite Monat mit Deflation. Im Dezember betrug das Minus 0,2 Prozent. In der gesamten EU gab es nur fünf Länder, in denen die Preise im Jänner gestiegen sind. Auf Platz zwei hinter Malta und ex aequo mit Rumänien liegt Österreich mit einem Plus von 0,5 Prozent. Preistreiber waren die Kosten für Restaurants und Cafés sowie Mieten, als Preisdämpfer erwiesen sich Treibstoffe und Brennstoffe – dank des gesunkenen Ölpreises.
Der von der Statistik Austria berechnete Verbraucherpreisindex (VPI) weist für Österreich Preissteigerungen von 0,6 Prozent aus. Das ist der niedrigste Wert seit Oktober 2009 (plus 0,2 Prozent). Der VPI wird geringfügig anders berechnet als der HVPI: So werden für den HVPI auch Ausgaben von Ausländern in Österreich berücksichtigt, Treibstoffe sind stärker gewichtet, während im Warenkorb des VPI Wohnen stärker gewichtet ist.
Stärkste Preisdämpfer waren auch hierzulande Heizöl (minus 25 Prozent), Dieseltreibstoff (minus 17) und Superbenzin (minus 15 Prozent). Dagegen haben sich Wohnungsmieten um fünf Prozent erhöht. Nahrungsmittel blieben mit einem Preisanstieg von 0,3 Prozent diesmal hinter der allgemeinen Teuerung zurück. Brot und Getreideerzeugnisse verteuerten sich zwar um 1,6 Prozent, Obst wurde hingegen um 1,1 und Gemüse um 2,7 Prozent billiger.
Der Index für den täglichen Einkauf, der vor allem Lebensmittel, aber auch die Melange im Café enthält, stieg um 0,8 Prozent. Der wöchentliche Einkauf, zu dem auch Treibstoffe zählen, verbilligte sich um 2,2 Prozent. (b. l.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.02.2015)