Flughafen: Mehr Dividende

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Wirtschaftsfaktor Flughafen(c) ORF
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Nach einem Gewinnsprung will der Wiener Flughafen die Dividende um 26,9 Prozent auf 1,65 Euro pro Aktie anheben.

Wien. Trotz zahlreicher internationaler Krisenherde (Ukraine, Russland, Syrien, Libyen) und Streiks bei Fluglinien konnte der Wiener Flughafen im Vorjahr das Nettoergebnis um 12,5 Prozent auf 82,5 Millionen Euro steigern. Beim Umsatz gab es ein leichtes Plus von 1,3 Prozent auf 630,2 Millionen Euro. Aufgrund der Gewinnsteigerung soll die Dividende um 26,9 Prozent auf 1,65 Euro pro Aktie angehoben werden, kündigten die Flughafen-Vorstände Günther Ofner und Julian Jäger am Montag an. Im Vorjahr ist die Zahl der Passagiere um 2,2 Prozent auf 22,5 Millionen gestiegen – das ist ein neuer Rekord. Grund dafür ist die besonders starke Entwicklung bei der Langstrecke (plus von 27,8 Prozent).

Im ersten Quartal 2015 dürfte es dagegen wegen der Krisen in der Ukraine und im Mittleren Osten zu einem Rückgang bei den Passagieren kommen. „Das Jahr beginnt leider sehr schwierig“, so Ofner. Trotzdem erwartet er für das Gesamtjahr bei den Fluggästen ein Wachstum von null bis zwei Prozent. Denn mehrere Fluglinien wollen im Sommer ihre Kapazitäten aufstocken.

Zudem hat die Lufthansa angekündigt, dass ab Herbst zwei Maschinen vom Typ Airbus A320 der Billigmarke Eurowings in Wien stationiert werden. Für das Gesamtjahr 2015 erwartet der Flughafen-Vorstand, dass der Umsatz auf über 645 Millionen Euro und das Nettoergebnis auf über 85 Millionen Euro steigen werden. Laut Ofner sollen die Aktionäre auch künftig von steigenden Dividenden profitieren.

Investitionen von 95 Mio. Euro

Im Vorjahr ging die Nettoverschuldung von 633,4 Millionen Euro auf 506,2 Millionen Euro zurück. Heuer soll der Schuldenstand auf unter 500 Millionen Euro gesenkt werden. Die Umsätze im Shopping- und Gastronomiebereich kletterten 2014 um 4,1 Prozent. So wurden im Vorjahr 22 neue Geschäfte eröffnet. Auch haben die Passagiere im Durchschnitt mehr Geld ausgegeben.

Für 2015 plant der Wiener Flughafen Investitionen im Ausmaß von 95 Millionen Euro. Vorgesehen sind der Ausbau des Frachtterminals, die Vorbereitungen für einen Hotelneubau, eine Erweiterung der Büroräumlichkeiten sowie die Pistensanierung.

Man sei gerüstet für „Zukunftsinvestitionen“, so Ofner. In den nächsten Jahren steht der Bau der dritten Piste an. Zufrieden sind die Flughafen-Vorstände auch mit den Beteiligungen im Ausland. Die Beteiligung am Flughafen in Malta brachte einen Ergebnisbeitrag von 4,7 Millionen Euro. Der Airport in der slowakischen Stadt Kosice steuerte eine Million Euro zu. Die vorzeitige Ablöse des Malta-Geschäftsführers habe nichts mit den Ergebnissen zu tun gehabt, so Vorstand Jäger.

Gefordert wird von Jäger und Ofner die Abschaffung der Ticketsteuer. Denn diese hemme das Wirtschaftswachstum. Laut Ofner wäre der Wegfall der Steuer im Zuge der geplanten Steuerreform ein wichtiger Beschäftigungsimpuls und würde sofort neue Arbeitsplätze bringen. Die Abgabe brachte dem Staat im Vorjahr 100 Millionen Euro. (höll)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.03.2015)

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