"Ernüchternd": Mit Finanzwissen ist es schlecht bestellt

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Die Banker wollen die Mängel an Finanzbildung beheben. So haben ein Drittel der Wirtschaftsstudenten Probleme den Sparbuch-Zinsertrag richtig auszurechnen.

Banken- und Schuldenkrisen beherrschten auch diese Woche die Schlagzeilen. Doch nur wenige Menschen, oftmals auch Wirtschaftsstudenten und Schüler von Handelsakademien, können mit den Fachbegriffen etwas anfangen. Am heutigen Freitag ist die "European Money Week", eine Initiative des Europäischen Bankenverbands, zu Ende gegangen, bei der es in Österreich unter anderem um die (mangelnde) Finanzbildung ging und wie dabei Schulen und Schülern unter die Arme gegriffen werden kann.

Nicht selten führt der Wissensmangel zur Schuldnerberatung. "Dann ist es aber schon zu spät", warnte der Generalsekretär des Bankenverbandes, Gerald Resch, heute Freitag. Etwas mehr Finanzwissen auch bei Entscheidungsträgern hätte vielleicht die eine oder andere Krise vermieden, hieß es vor Journalisten bei einer Bankenverbands-Pressekonferenz. Deutlicher wurde man da aber nicht.

Nur jeder Zehnte kennt Reallohnsteigerung

Einige Forderungen von Bankverantwortlichen an die Bildungspolitiker: "Financial Education" auf die Lehrpläne setzen, nicht bloß wahlweise, Wirtschaftskunde vom Fach Geografie entkoppeln, regionale Pilotprojekte österreichweit ausrollen. Die Chefin der Kärntner BKS, Herta Stockbauer, berichtete von ernüchternden Umfragen: Nur ein Drittel von mehr als 400 Wirtschaftsstudenten und HAK-Schülern konnten den Sparbuch-Zinsertrag richtig ausrechnen. In einer anderen Studie wussten nur 12 Prozent der befragten HAK-SchülerInnen, was eine Reallohnsteigerung ist.

16-, 17-, oder 18Jährige wüssten mit der "Bankensprache" kaum etwas anzufangen. Dem will die Bank Austria mit Workshops und einem online-Portal (www.finanz-bildung.at) abhelfen. Auch ihr Chef Willibald Cernko reitet zu Diskussionen in Schulklassen aus.

(APA)

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