Österreich liefert noch heuer Schweinehälften an China

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Etwas länger dürfte es dauern, bis Chinesen eine andere Schweine-"Delikatesse" aus Österreich beziehen können: Für die Lieferung von Schweinepfoten und Ohren braucht es ein eigenes Protokoll.

Schon bald wird Österreich gefrorene Schweinehälften nach China liefern können. Den Vertrag dazu unterschreibt Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) morgen Freitag in Peking, die Veterinärabkommen, die für die Umsetzung nötig sind, sollten rasch folgen. Noch heuer sollten die ersten Lieferungen erfolgen, erwartet Rupprechter.

Etwas länger dürfte es noch dauern, bis Chinesen auch die wahren Schweine-Delikatessen aus Österreich beziehen können: Denn für die Lieferung von Schweinepfoten und Ohren braucht es ein eigenes "Schweinepfotenprotokoll". Damit werden sich die Österreicher zwar keinen Riesenumsatz erschließen, es ist aber "eine Frage des Prestiges" diese "hochpreisigen Spezialitäten" zu liefern, sagte Rupprechter am Donnerstag in Peking im Gespräch mit Journalisten. Wenn alles gut geht, könnten die ersten Lieferungen nächstes Jahr verschifft werden.

Hoffnungen heimischer Agrarexporteure

Schweine-Produkte sind aber nicht der einzige Hoffnungsträger für heimische Agrarexporteure in China. Milch und Käse ist ein Boommarkt: Der Käseabsatz dürfte bis 2023 um 50 Prozent auf gut 500.000 t zulegen. Auch bei Milch gibt es eine Riesennachfrage. Für diese Produkte gibt es bereits für den Export nach China auditierte österreichische Firmen, die Ausfuhr von Milchprodukten liegt mit 270 t aber noch auf einem überschaubaren Niveau.

Rupprechter wird aber in China auch die Möglichkeiten für den Export von Kalb- und Rindfleisch ausloten. Für diese Produkte wird in China bis 2023 ein Zuwachs von 25 Prozent auf 8,5 Mio. Tonnen vorhergesagt. Weißes Kalbfleisch gebe es in China kaum. Wenn heuer noch ein Grundsatzabkommen geschlossen werden kann, könnte es schon 2016 die ersten Lieferungen geben, ist Rupprechter optimistisch. Auch dafür braucht es allerdings wieder ein eigenes Veterinärprotokoll.

Wachstumsmarkt Asien

Insgesamt ist Asien für heimische Agrarexporte ein Wachstumsmarkt: Nach einem Plus von 18 Prozent haben die Ausfuhren auf diesen Kontinent im Vorjahr mit einem Wert von knapp 560 Mio. Euro erstmals die USA überflügelt (550 Mio. Euro). Nach China gingen Agrarprodukte um 50 Mio. Euro mit einer Verdoppelung in zwei Jahren. Die gesamten österreichischen Agrarexporte liegen bei 10 Mrd. Euro.

Rupprechter unterzeichnet am Freitag drei Abkommen: Über Schweinefleischexporte, über die Zusammenarbeit in der Landwirtschaft und über die Einrichtung eines Ökoparks in Nantong. Dieser soll als Vorzeigeprojekt für Energieeffizienz und kohlenstoffarme Entwicklung dienen und auf diesem Gebiet die bilaterale wirtschaftliche Kooperation zwischen China und Österreich stärken.

(APA)

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