Heta: Statistik rechnet mit 4,6-Milliarden-Euro-Loch

The logo of defunct lender Austrian bank Hypo Alpe Adria stands on the rooftop of its headquarters in Klagenfurt
The logo of defunct lender Austrian bank Hypo Alpe Adria stands on the rooftop of its headquarters in KlagenfurtREUTERS
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Die Statistik Austria erwarten bei der Hypo-Bad-Bank ein Finanzloch von 4,6 Milliarden Euro. In der Bilanz der Heta werde es aber noch zusätzlich Rückstellungen in Milliardenhöhe geben.

Bei der Hypo-Bad Bank Heta ist man derzeit noch mit den letzten Arbeiten für die mit Spannung erwartete Bilanz 2014 beschäftigt. Diese ist nämlich gleichzeitig die Eröffnungsbilanz des Instituts und beantwortet die entscheidende Frage: Wie hoch ist der Kapitalbedarf der Heta? Wie berichtet ergab ein erstes Zwischenergebnis der Wirtschaftsprüfer ja eine Bandbreite von 4,1 bis 7,6 Milliarden Euro, das dazu führte, dass Finanzminister Hans Jörg Schelling die Reißleine zog und in der Folge die Finanzmarktaufsicht die Kontrolle bei der Heta übernahm. Diese verhängte ein Schuldenmoratorium bis Mai 2016 und stellte einen Schuldenschnitt für die Gläubiger in Aussicht.

Die Statistik Austria gab am Montag nun aber einen ersten Ausblick, wie die Heta-Bilanz aussehen wird. So präsentierten die Statistiker die Bilanz der öffentlichen Finanzen für das Jahr 2014. Darin enthalten sind auch die Belastungen für die Erstellung der Bad Bank – also das Kapitalloch bei der Heta. "Wir gehen dabei von dem wahrscheinlichsten Szenario aus", sagt Konrad Pesendorfer, Generaldirektor der Statistik Austria. Und dieses ergebe einen notwendigen Kapitalbedarf in Höhe von 4,6 Milliarden Euro. Ähnlich äußerte sich zuletzt bereits FMA-Vorstand Klaus Kumpfmüller, der meinte, dass man eher im unteren Bereich der Spanne zu liegen kommen werde.

Zusätzliche Rückstellungen 

Die Bilanz der Bank dürfte aber dennoch tiefer im roten Bereich angesiedelt sein. Denn zusätzlich zu dem Kapitalbedarf müssten dort noch zwei Rückstellungen gebucht werden.

  • Eine für die Möglichkeit, dass das erste Hypo-Gesetz aus dem Vorjahr, das nachrangige Anleihen mit Kärntner Garantie für ungültig erklärte, vom Verfassungsgericht aufgehoben wird. Dafür müsse die Heta 1,6 Milliarden Euro rückstellen.
  • Eine weitere Rückstellung sei notwendig, für den Fall, dass der Verkauf des Südosteuropanetzwerk noch scheitere. Wie hoch diese ausfällt, wollte man bei der Statistik nicht beantworten und verwies auf die Heta-Bilanz, die Mitte April veröffentlicht werden soll.

Diese beiden Posten seien allerdings die "großen Brocken", die aus dem "wahrscheinlichen Szenario" von 4,6 Milliarden Euro das "worst-case-Szenario" von 7,6 Milliarden Euro machen würden.

Bei der Statistik rechnet man jedoch weder mit einer Aufhebung des ersten Hypo-Gesetzes noch mit einem Scheitern des Verkaufs des Südosteuropanetzwerkes. Daher wurden die beiden Rückstellungen nicht in die Staatsfinanzen übernommen. Sollte einer der beiden Punkte doch schlagend werden, müsste die Bilanz nachträglich geändert werden, so Pesendorfer. (jaz)

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