Schwacher Euro macht Industrie optimistisch

Der wichtige Markit-Index erreicht höchsten Wert seit zehn Monaten.

Berlin. Der schwächere Euro bringt die Konjunktur in der Eurozone unerwartet in Schwung. Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie kletterte im März um 1,2 auf 52,2 Zähler. Das ist der höchste Wert seit zehn Monaten, teilte das Markit-Institut am Mittwoch zu seiner Umfrage unter 3000 Unternehmen mit. Bereits ab 50 zeigt das Barometer ein Wachstum an.

„Die Hersteller profitieren in doppelter Hinsicht vom schwachen Euro“, erklärte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. „Dieser erhöht die Wettbewerbsfähigkeit der Firmen auf den Exportmärkten und verteuert Importe von Konkurrenten in die Eurozone.“ Die Gemeinschaftswährung hat binnen eines Jahres etwa 20 Prozent an Wert zum Dollar verloren. Grund dafür ist die extrem lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).

Österreich bleibt schwach

„Es sieht danach aus, als sei die Dynamik der Industrie in der Eurozone größer als ihrer Wettbewerber“, sagte Ökonom Christian Schulz von der Berenberg Bank. In den USA, China und Japan fielen die Daten zuletzt enttäuschend aus. In den Vereinigten Staaten sank der entsprechende Index mit 51,5 Punkten sogar auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren.

Die Firmen in der Währungsunion verzeichneten hingegen das kräftigste Auftragsplus seit fast einem Jahr. Einen kräftigen Aufschwung sieht das Markit-Institut aber nicht. „Die wirtschaftliche Erholung ist noch nicht über das Anfangsstadium hinausgekommen“, so Williamson. „Ein wichtiger Faktor ist, dass der Industriesektor in Frankreich, Griechenland und Österreich noch immer einen Rückgang verzeichnet und die Belebung hemmt.“ (Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.04.2015)

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