Volksbanken: Neues Spitzeninstitut, neuer Chef

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Der bisherige Vorstandsvorsitzende der Salzburger Sparkasse, Gerald Fleischmann, wird Chef der Volksbank Wien-Baden.

Wien. Wenn im Sommer die teilstaatliche Volksbanken AG (ÖVAG) zur Bad Bank wird, wird es mit der Volksbank Wien-Baden ein neues Spitzeninstitut geben. Generaldirektor wird per 1. Juni 2015 der bisherige Vorstandsvorsitzende der Salzburger Sparkasse, Gerald Fleischmann.

Josef Preissl verbleibt im Vorstand, per 1. April wurde der frühere Vorstandsdirektor der Volksbank Kufstein-Kitzbühel, Wolfgang Schauer, ebenfalls in den Vorstand geholt. Zum Aufsichtsratschef wurde schon am 4. März der Wirtschaftsprofessor Leo Chini gewählt. Die Volksbank Wien-Baden wird laut Chini nach einer Evaluierungsphase Ressourcen und Mitarbeiter der ÖVAG übernehmen – wie viele, wurde nicht mitgeteilt. Die Abspaltung der Spitzeninstitutsteile von der ÖVAG, der künftigen Abbaueinheit, soll Anfang Juli 2015 erfolgen.

Parallel zum Abbau der ÖVAG sollen bis 2016 die bisher 41 Volksbanken auf acht fusioniert werden. Dafür sind in allen Sektorbanken bindende Beschlüsse nötig, neue Verbundverträge müssen unterzeichnet werden. Längst nicht alle sind damit einverstanden, nach Drohungen von Aufsicht und Finanzministerium lenkten jedoch weitere „Rebellen“ ein. So hat die zum Volksbankensektor zählende Apothekerbank am vorigen Freitag dem Sanierungspakt zugestimmt und ihren Flirt mit der deutschen Ärztebank abgeblasen. Auch die Volksbank Tullnerfeld nimmt einen neuen Anlauf, um bei ihren Mitgliedern doch noch eine Mehrheit für die vorgegebene Fusion mit der Volksbank Niederösterreich St. Pölten-Krems-Zwettl zu erreichen. Es gibt aber nach wie vor Volksbanken, die sich gegen die Umbaupläne wehren. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.04.2015)

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