Großauftrag von Boeing für Tojners Industriegruppe

Stanislav Jenis
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Luftfahrt. Der Wiener Investor Michael Tojner setzte mit seiner Industriegruppe MTC im Vorjahr 591 Mio. Euro um.

Wien. „Wir sind vom normalen Lieferanten zum strategischen Partner geworden“, erzählt Michael Tojner. Der Wiener spricht von der Universal Alloy Corporation (UAC), die Aluminium-Komponenten an alle großen Flugzeughersteller liefert. Ab 2016 wird das Unternehmen, das Standorte in der Schweiz, Rumänien, den USA und Österreich hat, zehn Jahre lang an den US-Flugzeugriesen Boeing liefern. Auftragsvolumen: „Zwischen 800 Millionen und 1,2 Milliarden Euro“, sagte Tojner in einem Gespräch mit der „Presse“.

Somit sei er seinem Ziel einen Schritt näher, sagt Tojner. Nämlich eine Industriegruppe mit mehr als einer Milliarde Umsatz zu schmieden. Im vergangenen Jahr wies die in der Schweiz ansässige Montana Tech Components AG einen Umsatz von 591 Millionen Euro aus. Fast 40 Prozent steuert die Luftfahrtdivision bei.

Die MTC beschäftigt an 55 Standorten weltweit fast 5000 Mitarbeiter. In Österreich gibt es Produktionsstandorte in Ranshofen, Regau, Kapfenberg und Oed. Tojner ist Chef des Vorstands und des Verwaltungsrats der MTC. Der Investor Tojner, der mit seiner Wiener Firma Global Equity Partners an mehr als 50 Unternehmen beteiligt war und unter anderem den Glücksspielkonzern Bwin an die Börse brachte, startete 2007 seine Karriere als Industrieller.

Beim aktuellen Großauftrag handelt es sich um Aluminiumteile für die Tragflügel und den Bodenrost, an den die Sitze montiert werden. Der „Tod des Aluminiums“ sei zu früh verkündet worden, sagt Tojner. Aufgrund des niedrigen Ölpreises sei das Gewicht der Flugzeuge nicht mehr so entscheidend. Somit vollziehe sich der Umstieg auf Kunststoffe langsamer als prognostiziert. (gh)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.04.2015)

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