Hypo-U-Ausschuss: Sogar Teile von APA-Meldung geschwärzt

HYPO-U-AUSSCHUSS: GESCHWAeRZTE AKTEN
HYPO-U-AUSSCHUSS: GESCHWAeRZTE AKTENAPA/HELMUT FOHRINGER
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Die Debatte um geschwärzte Akten nimmt kein Ende. Die FPÖ beharrt darauf, dass alle Dokumente ungeschwärzt in den U-Ausschuss kommen.

Das Ringen um die Verfahrensregeln beim parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Hypo Aple Adria geht weiter. Während sich bei der Öffentlichen Nennung von Zeugen eine Lösung abzeichnet, geht die Debatte um geschwärzte Akten weiter. In den Aktenmassen für den Hypo-U-Ausschuss hat die FPÖ eine APA-Meldung aus dem Jahr 2007 ausgehoben - die nach der Geheimhaltungsstufe 1 ("eingeschränkt") klassifiziert ist und einige Firmennamen enthält, die geschwärzt sind. Die Meldung stammt aus einem Aktenkonvolut der Oesterreichischen Nationalbank, die stets betont, nur Passagen zu schwärzen, die den Untersuchungsgegenstand nicht tangieren.

Das trifft zwar auch auf die geschwärzten Firmennamen zu. Wieso es aber zu Schwärzungen in einem Bericht einer Nachrichtenagentur kommt, der nicht allzu schwer für jedermann auszuheben ist - und schon gar nicht für Medienvertreter, die den U-Ausschuss verfolgen -, begründete ein Sprecher der Notenbank am Dienstag damit, dass die APA-Meldung als Beilage zu einem Protokoll einer gemeinsamen Sitzung der OeNB mit der Finanzmarktaufsicht (FMA) gleich eingestuft wurde wie das Protokoll zur Sitzung.

Ausschnitt aus der APA-Meldung
Ausschnitt aus der APA-Meldung

Die Einstufung der Meldung als "eingeschränkt" sei "nicht unbedingt glücklich". Auch das Schwärzen in der Meldung "hätte nicht unbedingt sein müssen", richte aber auch keinen Schaden an. "Wichtig ist das Protokoll, das einsichtig ist, und dass es nur dort Schwärzungen gibt, wo die Hypo nicht vorkommt", so der Notenbank-Sprecher zur APA.

Podgorschek: "Immer kurioser und skurriler"

Der freiheitliche U-Ausschuss-Frontmann Elmar Podgorschek sprach gegenüber der APA davon, dass die Situation mit den Akten "immer kurioser und skurriler" werde. Daher gebe es am Mittwoch am Rande des Nationalratsplenums, wenn sich die Fraktionsführer des Hypo-U-Ausschusses treffen, "einiges zu besprechen. Wir beharren darauf, dass die Akten ungeschwärzt kommen".

Die Meldung mit dem Titel "FMA will Kleinanleger vor Hedge Fonds schützen" war vom Wirtschaftsressort nach einem Termin der damaligen Vorstände der Finanzmarktaufsicht (FMA), Heinrich Traumüller und Kurt Pribil (nunmehr OeNB-Direktor), im Klub der Wirtschaftspublizisten Anfang 2007 verfasst worden. Geschwärzt wurden von der OeNB die Namen der Firmen Yline, Cybertron, EMTS und BBAG, gegen die damals Ermittlungen wegen Insiderverdachts liefen. Auch der Firmenname bwin ist geschwärzt; Pribil war mit den Worten zitiert worden, dass (damals) gegen diese Firma auf drei Ebenen vorgegangen worden sei.

Auf einen Blick

Im "U-Ausschuss neu" gibt es verschiedene Geheimhaltungsstufen, die garantieren sollen, dass Abgeordnete auch heikle Akten studieren können. Das muss nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit geschehen. Die Realität schaut aber ganz anders aus, wie die Opposition anhand von Beispielen aufzeigt. Die Suche einer Lösung für das Problem wurde vertagt.

"Die Presse" tickert live aus dem U-Ausschuss zur Hypo. Der nächste Termin findet am 29. April statt.

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(APA)

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