Expansion: Post stockt Türkei-Beteiligung auf

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Der Konzern will weitere 50 Prozent des türkischen Logistikers Aras Kargo um bis zu 150 Millionen Euro kaufen.

Wien. Vor zwei Jahren hat die Post 25 Prozent am zweitgrößten türkischen Logistiker Aras Kargo übernommen. Jetzt arbeitet sie an der Übernahme der Mehrheit: „Wir wollen 2016 unsere Kaufoption ziehen und weitere 50 Prozent an dem Paketdienstleister übernehmen“, sagte Konzernchef Georg Pölzl am Dienstag im Klub der Wirtschaftspublizisten.

Da die Post für den ersten Schritt 50 Mio. Euro investiert hat, geht Pölzl nun von Kosten von 100 bis 150 Mio. Euro aus. Denn die Aras laufe gut und der Paketmarkt in der Türkei wachse stark. Aras Kargo habe zuletzt einen Umsatz von rund 280 Mio. Euro erzielt und ist laut Pölzl höchst profitabel. „Die Firma ist etwa so groß wie unser Paketgeschäft in Österreich.“

Geld für diesen nächsten großen Expansionsschritt hat die Post genug: Die Kaufsumme entspräche dem Cashflow der Post eines Jahres, betonte Pölzl. Deshalb brauche man auch keine Kapitalerhöhung.

Generell liege der Fokus für Zukäufe auf Südosteuropa, und zwar im Paket- und Logistikgeschäft, sagte Pölzl. Konkrete Projekte gebe es aber derzeit nicht.

Sorgenkind Trans–o-Flex

Stattdessen konzentriert sich die Post weiterhin auf ihr Sorgenkind, die deutsche Trans-o-Flex. Die Speziallogistikfirma mache zwar rund eine halbe Mrd. Euro Umsatz, schramme aber an der „roten Null“ dahin, wie Pölzl betonte. „Es gibt zwar keine bedrohlichen Verluste, aber wir sind nicht zufrieden.“ Auch nach Abschreibungen stehe die Firma noch mit rund 100 Mio. Euro in den Büchern.

Der Grund für die Probleme sind zum einen der starke Wettbewerb auf dem deutschen Geschäftskundenmarkt (B2B). Außerdem seien die Preise seit zwölf Jahren unverändert geblieben und die Tran-o-Flex sei zu klein. Die Post sucht deshalb schon seit einiger Zeit einen strategischen Partner. Bisher sei der Durchbruch aber ausgeblieben. Einen Totalausstieg schloss Pölzl aber aus.

Geld nimmt Pölzl auch für Innovationen in die Hand, denn „E-Commerce ist unser größter Treiber“. Dazu gehört der Ausbau der Selbstbedienung ebenso wie die elektronische Paketverfolgung und Rücksendelösungen. (eid)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.04.2015)

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