Beschlägehersteller Maco kündigt bis zu 170 Mitarbeiter

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Mehr als zehn Prozent der Jobs fallen beim Salzburger Unternehmen aufgrund der Konkurrenz durch Billiglohnländer und von Einbußen wegen schlechter Auftragslage weg.

Die labile Marktlage zwingt das Unternehmen Maco zu reagieren: Der Beschläge-Hersteller wird voraussichtlich 170 seiner 1670 Beschäftigten in den heimischen Werken Salzburg (Zentrale), Mauterndorf (Bezirk Lungau) und Trieben (Steiermark) kündigen. Das haben Geschäftsführer Herbert Roland Steiner und Eigentümer Ernst Mayer heute, Montag, Mittag, bei einem Pressegespräch angekündigt.

Maco reagiere damit auf die seit 2008 andauernde Wirtschaftskrise, die vor allem in den Märkten Russland, Ukraine, Italien und Frankreich zu Einbrüchen der Auftragslage geführt habe: "Es wird vermutlich bis zu 170 Mitarbeiter treffen", erklärte Steiner, "aber das bedeutet auch, dass es rund 1500 Mitarbeiter in den drei österreichischen Werken nicht treffen wird. Wir bemühen uns, den Beschäftigungsstand in diesen Standorten zu stabilisieren und die Produktion zu erhalten", so Steiner.

Volle Lager

Die Manager betonten, dass das Unternehmen als Ganzes nach wie vor profitabel arbeite und ohne Banken liquid sei. "Aber man muss auf die Marktlage reagieren. Die Auslastung in den Kernwerken ist sehr schlecht. Die Lager sind voll, in der gesamten Branche gibt es Überproduktionen, und besonders in der Ukraine herrscht wirtschaftlicher Stillstand. Zudem machen uns Billig-Produkte vor allem aus Fernost und der Türkei zu schaffen. Mit den aktuellen Maßnahmen wollen wir die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens langfristig absichern."

Steiner kündigte zudem an, dass es auch in den Niederlassungen in den insgesamt 16 Produktions-Ländern zu Personalabbau kommen werde. Die Manager betonten die Kompetenz der Mitarbeiter in den Problemländern und erwarten auch wieder "Beruhigung der politischen Lage und wirtschaftlichen Aufschwung" (Steiner). Investiert werden soll in Zukunft allerdings verstärkt in die für MACO neuen Märkte in China, Südamerika und Nordafrika.

Sozialpläne für gekündigte Mitarbeiter

Wie viele Arbeitnehmer insgesamt betroffen sind, wollte oder konnte Steiner ebenso wenig präzisieren wie die gesamte Geldmenge, die durch die aktuellen Kündigungen sowie die geplante "Verschlankung der Organisation und Effizienzsteigerungen der Prozesse" eingespart werden soll. Für die österreichischen Mitarbeiter, die ihren Arbeitsplatz verlieren werden, sollen zusammen mit den Interessenvertretern individuelle Sozialpläne erarbeitet werden, kündigten Steiner und Mayer an.

"Ich habe so eine Talsohle noch nie erlebt", sagte Eigentümer Mayer, der Maco seit vier Jahrzehnten vorsteht. "Bis zum Jahr 2008 ging es permanent bergauf, in manchen Jahren waren wir unzufrieden, wenn wir 'nur' zehn Prozent Steigerung erreicht hatten." Trotz der aktuellen Krise will Mayer in Salzburg "einige Millionen Euro" in ein neues, 1.200 Quadratmeter großes Kundenbegegnungszentrum beim Hauptwerk in Salzburg investieren.

Maco-Beschläge ist ein 1947 gegründetes Unternehmen, das sich zu 100 Prozent in Familienbesitz befindet. Es beschäftigt in insgesamt 16 Ländern 2.300 Menschen und ist auf 40 Märkten präsent. Noch arbeiten in der Stadt Salzburg 650 Menschen, in Mauterndorf 65 und in Trieben 950. Erzeugt werden hochwertige Dreh- und Kipp-Fensterbeschläge, Beschläge für Schiebetüren, Fenster- und Türgriffe und dergleichen mehr.

(APA)

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