Gewerkschaft will "unzeitgemäße Urlaubsregelung" ändern

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Die derzeitige Regelung, wonach Mitarbeitern längerer Urlaub erst nach 25 Jahren Betriebszugehörigkeit zusteht, benachteilige die Frauen. Die Gpa fordert ein Umdenken.

Die Diskussion um eine sechste Urlaubswoche wurde durch eine Aussage von SP-Klubobmann Schieder neu entfacht. Er fordere diese Maßnahme, "um Arbeit fairer zu verteilen". Man müsse "weg von starren Arbeitszeitmodellen, hin zu mehr Flexibilität" kommen. Die Leute wollten "freie Tage zwischendurch", so Schieder. Die ÖVP konterte: "Mit solchen Ideen werden wir den Standort Österreich in der derzeitigen schwierigen Lage der Wirtschaft nicht flott bekommen", sagte ÖVP-Generalsekretär Gernot Blümel.

Unterstützung bekommt Schieder nun - nicht ganz unerwartet- von der Gewerkschaft der Privatangestellten, die bereits seit 2011 eine sechste Urlaubswoche für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern fordert. Die derzeit geltenden Regelungen, die eine sechste Urlaubswoche erst nach 25 Jahren Zugehörigkeit zum selben Unternehmen ermöglichen, seien nicht mehr zeitgemäß und würden insbesondere Frauen benachteiligen.

Branchen mit hoher Fluktation benachteiligt

Statt ununterbrochenem Arbeitsleben beim selben Arbeitgeber werde von den Arbeitnehmern zunehmend Flexibilität und Mobilität gefordert. "Vor allem im Handel und im Gesundheits- und Sozialbereich, beides Branchen mit hohem Frauenanteil, ist die Fluktuation groß. Frauen, die meistens auch viel unbezahlte Haushalts- und Erziehungsarbeit leisten, erreichen so gut wie nie die sechste Urlaubswoche", erklärt der Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp), Wolfgang Katzian, am Montag in einer Aussendung.

Derzeit kommen Beschäftigte erst mit einer Betriebszugehörigkeit von 25 Jahren in den Genuss einer sechsten Urlaubswoche. Im öffentlichen Dienst gebühre eine sechste Urlaubswoche ab dem 43. Lebensjahr - für die gpa eine wesentlich gerechtere und jedenfalls zeitgemäße Regelung. Im öffentlichen Dienst war das System vom Dienstalter auf das Lebensalter umgestellt worden.

(APA)

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