Die Bawag verhandelt mit dem österreichischen Staat und US-Bankeigentümer Cerberus über einen Ausweg. Eine Staatshilfe bis zu einer Mrd. Euro steht im Raum. Cerberus soll bis zu 250 Mio. beitragen.
Im Aufsichtsrat der Bawag P.S.K. am Montag waren die verlustträchtige Bilanz für 2008 und der Stand der Verhandlungen um eine Eigenkapitalstärkung durch den österreichischen Staat und den amerikanischen Bank-Haupteigentümer Cerberus am Programm. Im Lauf dieser Woche soll der Deal stehen - möglicherweise schon nach einer Verhandlungsrunde morgen Dienstag.
Toxische Papiere aus den Jahren 2002 bis 2007
Davon wiederum hängt die letztgültige Konstruktion der Bawag-Bilanzen ab, heißt es. Die Bank will den Jahresabschluss 2008 am 29. April präsentieren. Dabei geht es um die Handhabung von älteren Wertpapieren, die drastisch abgewertet werden müssen.
Die mittlerweile als toxisch eingestuften Papiere sollen hauptsächlich milliardenschwere strukturierte Produkte und Veranlagungen sein, die nach APA-Informationen in den Jahren 2002 bis 2007 aufgebaut wurden, und die von den Ratingagenturen auf Krisenstatus gesetzt wurden, damit also mit extrem teurer Kapitalunterlegungspflicht versehen sind.
Wie nun damit umgegangen wird, ist entscheidend für das Ausmaß der Staatshilfe und des Eigenkapitaleinschusses von Cerberus. Cerberus ist seit Mai 2007 Haupteigentümer der einstigen Gewerkschaftsbank.
"Interne Bad Bank"?
Eine Variante bei Banken mit solchen Problemen wäre es, solche riskanten Papiere mit hohen Abschlägen zu "verkaufen". In Fällen, wo das nicht im Markt geht oder in einer gesonderten Verwaltungseinheit, wie dies in anderen Ländern praktiziert wird, werden Modelle durchgerechnet, in denen die Bank-Eigentümer dafür geradestehen - de facto in internen Bad-Banks.
Vor der heutigen Aufsichtsratssitzung war von einer Staatshilfe von 500 Mio. bis einer Mrd. Euro die Rede gewesen und von 200 bis 250 Millionen von Cerberus.
(APA)