Autobahnbau: Alpine-Mitarbeiter wegen Korruption angeklagt

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THEMENBILD: BAUKONZERN ALPINEAPA/HELMUT FOHRINGER
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16 Verdächtige sollen zwischen 2007 und 2013 in Polen beim Bau eines A1-Teilstücks Schmiergeld und wertvolle Geschenke eingestreift haben.

Der Baukonzern Alpine ist zwar bereits seit 2013 insolvent, zahlreiche Mitarbeiter werden aber jetzt von ihrer Beschäftigung beim Baukonzern eingeholt. 16 Personen haben beim Bau eines Teilstücks der Autobahn A1 in Polen  der seit 2013 insolventen Alpine und Vertreter von Sublieferanten zwischen 2007 und 2013 Schmiergelder eingestreift. Seit dem Vorjahr ermittelt die Staatsanwaltschaft Gleiwitz. Nun liege die Anklageschrift gegen 16 Verdächtige beim Bezirksgericht in Loslau vor, berichtet das "WirtschaftsBlatt" unter Berufung auf polnische Medien.

Zehn der Angeklagten hätten ihre Schuld bereits gestanden. Ohne Prozess wollen sie dem Bericht zufolge bedingte Freiheitsstrafen von sechs Monaten bis drei Jahren sowie Geldbußen und die Rückerstattung der Schmiergelder akzeptieren.

Über 100.000 Euro Bestechungssumme

Ein Alpine-Bau-Manager, der die Bauarbeiten leitete, soll laut polnischer Zeitung "Gazeta Wyborcza" für jede Tonne Kies, der als Untergrund für den Autobahnbelag diente, 1 Zloty (0,25 Euro) kassiert haben. Im Gegenzug sei zugesichert worden, eventuelle Qualitätsmängel nicht zu beanstanden. Ein anderer Mitarbeiter des Baukonzerns habe 15.000 Zloty bei der Lieferung von Beton und Fertigteilen aus Beton im Volumen von 29 Mio. Zloty für eine ähnliche Leistung eingestreift. Ein weiterer Alpine-Vertreter soll allein für eine Vertragszusage 40.000 Zloty bekommen haben. Kleinere Sublieferanten hätten sich auch mit Haushaltsgeräten, Werkzeugen bzw. Brennholz oder erotischen Dienstleistungen in Hostessenagenturen für Aufträge "bedankt".

In Summe sollen dem Sprecher der Gleiwitzer Bezirksstaatsanwaltschaft, Piotr Zak, zufolge einige Hunderttausend Zloty an Bestechungsgeldern geflossen sein. Der Privatfernsehsender TVN schätzt den Gesamtbetrag der Bestechungen auf 450.000 Zloty, die ""Gazeta Wyborcza" auf 600.000 Zloty.

(APA)

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