RBI: Halbierter Gewinn im Quartal

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Der Verkauf der polnischen Tochter Polbank werde frühestens im Jahr 2016 erfolgen, so die Raiffeisen Bank International (RBI).

Wien. Auch im ersten Quartal des Jahres 2015 bekommt die Raiffeisen Bank International (RBI) Währungsschwankungen und Verluste bei den Töchtern in der Ukraine und Ungarn zu spüren. Der Gewinn halbierte sich im ersten Quartal 2015 im Vergleich zur Vorjahresperiode von 160 auf 83 Mio. Euro. Für das ganze Jahr droht wegen 550 Mio. Euro Restrukturierungskosten ein Verlust, bekräftigte das Unternehmen am Donnerstag die Jahresprognose.

In Summe sanken im ersten Quartal die Betriebserträge im Vergleich zur Vorjahresperiode um 17 Prozent auf 1,12 Mrd. Euro. Der Zinsüberschuss fiel um 16 Prozent auf 820 Millionen Euro, vor allem aufgrund der Währungsabwertungen. Der Provisionsüberschuss sank um 16 Millionen auf 360 Millionen Euro, wobei vor allem höhere Erlöse im Fremdwährungs- und im Wertpapiergeschäft die währungsbedingt sinkenden Erträge auffingen.

Aktiva legten zu

Wie im Februar angekündigt, will sich die RBI gesundschrumpfen und ihre risikogewichteten Aktiva (RWA) bis 2017 in „ausgewählten Märkten“ brutto um ein knappes Viertel (16 Mrd. Euro) reduzieren. Ende 2014 betrugen sie 68,7 Mrd. Euro, Ende des ersten Quartals 2015 sieben Prozent mehr (73,5 Mrd. Euro). Der Anstieg sei zur Hälfte auf Währungsaufwertungen (etwa in Russland) und sonst im Wesentlichen auf das Marktrisiko zurückzuführen.

Von der polnischen Tochter werde sich die RBI frühestens 2016 trennen, sagte Finanzchef Martin Grüll. Mit dem dortigen Regulierer habe sich die Bank nach zähem Ringen auf ein zweigleisiges Verfahren geeinigt: Neben dem Verkauf der Mehrheit der Polbank muss die RBI zwischen der Unterzeichnung des Kaufvertrags und dem Abschluss der Transaktion 15 Prozent der Polbank an die Börse bringen.

Aus der geplanten raschen Trennung von der slowenischen Tochter wurde nichts. Die RBI habe sich mit einem Interessenten in exklusiven Verhandlungen nicht auf einen Preis einigen können und prüfe nun neben einem Verkauf an andere Interessenten auch eine Abwicklung. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.05.2015)

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