Ex-OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer löst Rudolf Kemler bei der Telekom Austria ab.
Wien. Der frühere OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer ist neuer Aufsichtsratschef der Telekom Austria. Er löst Rudolf Kemler ab, der infolge seines Ausscheidens aus der Staatsholding ÖBIB auch das Kontrollgremium verlässt. Auch ÖBIB-Manager Günter Leonhartsberger scheidet aus. Ruttenstorfer wurde mit der Salzburger Industriellen Karin Exner-Wöhrer von der Hauptversammlung in den Aufsichtsrat gewählt.
Beim Aktionärstreffen wurde auch bekannt, dass Ex-Finanzchef Stefano Colombo im Zuge der Aufarbeitung der Korruptionsfälle 3,13 Mio. Euro an die Telekom zurückgezahlt hat.
„Wir haben mit verschiedenen Personen – also nicht nur mit den Ex-Managern Rudolf Fischer, Colombo und Gernot Schieszler –, die in die Malversationen der Vergangenheit involviert waren, Schadensregulierungen getroffen“, sagte Telekom-Chef Hannes Ametsreiter auf entsprechende Fragen von Aktionären. 2014 ergebniswirksam gewesen seien 3,25 Mio. Euro. Der Vergleich mit Colombo sei erst im Frühjahr 2015 geschlossen worden und falle in das laufende Geschäftsjahr 2015. Der Betrag wurde laut Ametsreiter aber bereits bezahlt.
Millionen Schadenersatz
Mit der ÖVP hat die Telekom eine Vereinbarung über eine Rückzahlung getroffen, einen Betrag nannte Ametsreiter nicht. Bei BZÖ und FPÖ seien Verfahren anhängig, man werde frühestens in zwei Jahren wissen, ob wegen der Malversationen Rückzahlungen erfolgen müssen.
Ursprünglich wollte die Telekom Austria 36,5 Mio. Euro an Schadenersatz und Forderungen eintreiben, nun seien es nur noch 31 Mio. Euro, weil Verfahren einstellt wurden oder mit Freisprüchen endeten, so Ametsreiter. Bisher kamen 8,3 Mio. Euro zurück. (APA/red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.05.2015)