Nationalbank kommt mit FMA-Geld für Bankenaufsicht nicht aus

PK OeSTERREICHISCHE NATIONALBANK (OENB) 'GESCHAeFTSBERICHT 2014': RAIDL/NOWOTY
PK OeSTERREICHISCHE NATIONALBANK (OENB) 'GESCHAeFTSBERICHT 2014': RAIDL/NOWOTYAPA/HANS KLAUS TECHT
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Die Nationalbank bekomme nur acht Millionen refundiert, klagt OeNB-Präsident Claus Raidl. Damit werden die Kosten nicht gedeckt.

In eigener Sache schlug die Notenbank am Donnerstag Alarm, was ihre Kosten bei der Bankenaufsicht anlangt. Von 2011 auf 2014 seien die jährlichen Kosten für die Bankenaufsicht von damals 19,2 auf 25,3 Mio. Euro gestiegen, rechnete OeNB-Präsident Claus Raidl vor. "Wir bekommen nur acht Millionen von der FMA zurück. Die Botschaft ist: Dass die acht Millionen die Kosten, die wir haben, nicht abdecken." Die OeNB müsse sie aus eigenem tragen, zu Lasten des Gewinns.

Obwohl für Bankenaufsichtstätigkeiten laufend Personal aufgenommen werde, hat laut Raidl der Personalaufwand 2014 nur ganz moderat von 136 auf 139 Mio. Euro zugenommen. "Man sieht, wie wir sparen", sagte er. Ende 2014 hatte die OeNB 1.234 Beschäftigte, davon 1.084 unmittelbar in OeNB-Fachbereichen.

In der Nationalbank läuft ein "Optimierungsprogramm" (Opal), mit dem Kosten gesenkt werden sollen. Spätestens ab 2020 sollen somit pro Jahr 20 Millionen Euro an laufenden Kosten gespart werden. Mitte 2014 hat die OeNB mit Hilfe externer Berater (Roland Berger) eine "Optimierungsanalyse"/Opal in Angriff genommen. Dabei wurden Einsparungspotenziale und Effizienzsteigerungsmaßnahmen definiert. Abgeschlossen sein soll diese Analyse jetzt mit 30. Juni 2015. Dann werden die Ergebnisse daraus auch öffentlich gemacht. Im Vorfeld hat das Vorhaben - das auch die Auflösung bzw. Schrumpfung einzelner Abteilungen umfasst - in der Belegschaftsvertretung bereits einigen Unmut erregt.

Gold wird zurückgeholt

Die OeNB will bis zum Jahr 2020 die Hälfte ihres Goldbestandes in Österreich in der Nationalbank selbst und in der Münze Österreich lagern. Weitere 30 Prozent sollen in London und 20 Prozent in der Schweiz lagern. Mit dem Rücktransport bzw. der Verlagerung der Goldbestände soll schrittweise ab Jahresmitte 2015 begonnen werden. 2019 soll es dann eine Evaluierung und gegebenenfalls eine Adaptierung des Lagerstellenkonzeptes geben, teilte die Nationalbank anlässlich ihrer Jahresbilanzpressekonferenz am Donnerstag in Wien mit.

Die Nationalbank besitzt 280 Tonnen Gold (Stand Mai 2015). Der Bestand ist seit 2007 unverändert. 80 Prozent davon lagern gegenwärtig in London, 17 Prozent im Inland und 3 Prozent in der Schweiz. Mit dem neuen Goldlagerstellenkonzept kommt die OeNB auch einer Empfehlung des Rechnungshofes nach.

Für 2014 hat die OeNB ihr zweitbestes Ergebnis seit 2006 gemeldet. Der Gewinn stieg um 14 Prozent von 298 auf 341 Millionen Euro. Der Bund erhält davon 315 Mio. Euro. Im Vorjahr waren es 256 Millionen Euro. Das erwirtschaftete Ergebnis des Vorjahres konnte um fast ein Viertel übertroffen werden und machte 811 Mio. Euro aus. OeNB-Präsident Claus Raidl sprach bei der Jahresbilanzpressekonferenz von einem respektablen Ergebnis, das trotz des sehr niedrigen Zinsumfeldes erwirtschaftet werden konnte. Das Nettozinsergebnis gab um sieben Prozent auf 778 Mio. Euro nach.

(APA)

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