EU genehmigt Hypo-Verkauf auf dem Balkan

General view of the headquarters of defunct lender Austrian bank Hypo Alpe Adria in Klagenfurt
General view of the headquarters of defunct lender Austrian bank Hypo Alpe Adria in KlagenfurtREUTERS
  • Drucken

Das Closing des Verkaufs soll zur Jahresmitte erfolgen. Den Zuschlag erhielt Advent, die EBRD hält einen Minderheitenanteil.

Die EU-Kommission hat die Übernahme des Südosteuropa-Bankennetzwerks der früheren Hypo Alpe Adria durch den US-Fonds Advent genehmigt. Es gebe keine Wettbewerbsbedenken, so die Kommission am Freitag in Brüssel. Die Balkanbankengruppe firmiert jetzt als Hypo Group Alpe Adria AG (HGAA). Österreich hat sich im Zuge des Hypo-Rettungsplans gegenüber der EU verpflichtet, das Bankennetzwerk der Hypo in Südosteuropa bis Ende Juni zu verkaufen. Den Zuschlag erhielt Advent, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) hält einen Minderheitenanteil.

Die Vereinbarung über den Verkauf des Hypo-Südosteuropanetzwerks aus der jetzigen Hypo-Abbaueinheit Heta an Advent und EBRD wurde am 22. Dezember unterzeichnet. Seit April ist der Balkan-Teil endgültig – formell und operativ – aus der Heta herausgelöst. Als Kaufpreis wurden bis zu 200 Mio. Euro vereinbart. 150 Mio. Euro fließen nur unter bestimmten Bedingungen, d. h., Verluste der Jahre 2014 und 2015 würden davon abgezogen. Nach dem jüngst verlautbarten Verlust von knapp 100 Mio. Euro für 2014 hat sich diese Größe schon entsprechend reduziert. Nun gilt es, die Entwicklung 2015 abzuwarten. Als Mindestkaufpreis sollen jedoch 50 Mio. Euro gelten. Das Geld soll nach dem Closing zu Jahresmitte fließen.

Die Käufer sind aber auch berechtigt, weitere Problemkredite an die staatliche Bad Bank Heta „zurückzugeben“, wenn sie sich als notleidend herausstellen. Damit soll in den Banken vor Ort die Quote an faulen Krediten weitersinken.

Ihren Hauptsitz hat die Bank mit Töchtern in Slowenien, Kroatien, Serbien, Bosnien und Montenegro weiter in Klagenfurt. An 236 Standorten sind 3655 Leute beschäftigt. Ende Dezember hatte die Gruppe dort 1,16 Mio. Kunden. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.05.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.