AMS-Chef Kopf verteidigt weniger Schulungen für Arbeitslose

Johannes Kopf
Johannes Kopf(c) Fabry
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Die Umschichtung im Budget zu mehr Eingliederungsbeihilfen war eine Vorgabe der Politik. "Formal gab es keine Kürzung", sagte Kopf.

AMS-Chef Johannes Kopf hat die Kürzungen bei Schulungen und Kursen für Arbeitslose verteidigt. Die Umschichtung von Qualifizierungsmaßnahmen hin zu Eingliederungsbeihilfen sei "eine Vorgabe der Politik" gewesen, sagte Kopf am Rande der Bundesrat-Enquete "Schlummernde Talente: Perspektiven für Jugendliche und junge Erwachsene (NEETs)".

Kurz zuvor hatten etwa 1500 Beschäftigte, Betriebsräte, Gewerkschafter aber auch Arbeitgeber aus der Branche Erwachsenenbildung am Dienstagvormittag ihrem Ärger gegen die Kürzung des AMS-Schulungsbudgets bei einer Demonstration auf dem Wiener Ballhausplatz vor dem Bundeskanzleramt Luft gemacht. Die Sparmaßnahmen des Arbeitsmarktservice (AMS) bei Schulungen und Kursen haben in der Weiterbildungsbranche zu Umsatzeinbrüchen, Standortschließungen und Jobabbau geführt. Seit Oktober 2014 verloren rund 500 Trainerinnen und Trainer ihren Arbeitsplatz, die Gewerkschaft GPA-djp rechnet mit weiteren bis zu 1500 Betroffenen.

Arbeitsmarktgipfel im Juni

Beim gesamten AMS-Budget hat es "formal keine Kürzung" gegeben, betonte der AMS-Chef. Im europäischen Vergleich sei das AMS bei den Fördermittel pro Arbeitslosen verhältnisweise gut ausgestattet. 2014 gab das Arbeitsmarktservice gut 62 Prozent des Gesamtbudgets von rund 1,1 Mrd. Euro für sogenannte Qualifizierungsmaßnahmen, also für Schulungen und Kurse, aus. Dieser Anteil ist heuer auf 60 Prozent reduziert worden, um die geförderte Eingliederung von Arbeitslosen in Betrieben verstärkt zu fördern.

Mehr finanzielle Mittel wollte der AMS-Chef nicht von der Politik einfordern. Dies sei nicht seine Aufgabe. Die Regierung will beim geplanten Arbeitsmarktgipfel im Juni Maßnahmen gegen die Rekordarbeitslosigkeit beraten.

(APA)

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