U-Ausschuss: "Haider hat Hypo-Entwicklung ultimativ beeinflusst"

Deloitte-Prüfer Erich Kandler
Deloitte-Prüfer Erich KandlerAPA/HELMUT FOHRINGER
  • Drucken

Ticker-Nachlese Ex-Deloitte-Prüfer Erich Kandler holte im Hypo-Ausschuss zum Rundumschlag aus und verglich Politik mit Fußball. "Die Presse" tickerte live.

Erich Kandler, ehemaliger Wirtschaftsprüfer von Deloitte, war am Donnerstag im Hypo-Untersuchungsausschuss geladen. Im Zentrum standen vermutete Kickback-Zahlungen an den Ex-Hypo-Chef Wolfgang Kulterer ("Fall Puris"). Gleich zum Auftakt holte Kandler zum Rundumschlag aus. "Es war irgendwie wie FC Bayern gegen ... jedenfalls nicht Barcelona", sagte er zur Hypo-Verstaatlichung. Und: "Der Staat und die politischen Parteien sollen sich dringend aus dem Wirtschaftsleben und insbesondere aus den Banken heraushalten." Dann seien auch U-Ausschüsse wie dieser nicht mehr notwendig.

"Das Land Kärnten und insbesondere Haider haben die Entwicklung der Hypo ultimativ beeinflusst", so Kandler. Wiedergutmachung sei nicht möglich.

Für Aufregung sorgte ein neues Dokument der Münchner Staatsanwaltschaft aus dem Jahr 2013, vorgelegt von den Grünen. Der frühere Hypo-Aufsichtsratschef Karl Heinz Moser, Miteigentümer der Prüfgesellschaft Confida, hat demnach intensiven Kontakt mit einem Deloitte-Prüfer gepflegt. Vorwürfe der Einflussnahme auf die Prüfungen standen im Raum. Kandler wies den Vorwurf von "Gefälligkeitsgutachten" "aufs Schärfste zurück. Deloitte und Confida - an der Aufsichtsratschef Moser beteiligt war -, haben gemeinsam die Jahresabschlüsse 2004 und 2005 der Hypo geprüft.

In den Unterlagen der Staatsanwaltschaft heißt es Kogler zufolge unter anderem, dass zivilrechtliche Schadenersatzansprüche der BayernLB gegen Confida oder Deloitte in Österreich möglich sind. Die Vorwürfe in den Unterlagen sind massiv. So heißt es, dass Moser "nach vorliegenden Informationen unter dem Mantel Deloittes für die Hypo Alpe Adria betrügerische Testate über nicht existierende Gelder, Grundstücke, Häuser, usw." getätigt habe. Kandler konnte das schlicht nicht glauben und gab sich "erschüttert".

"Die Presse" tickerte live:

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.