Ostexpansion heimischer Firmen stagniert

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Abschreibungen und Wechselkurse belasten den Wert von Beteiligungen in Zentral-, Ost- und Südosteuropa.

Wien. Der Wert der von österreichischen Investoren in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CESEE) gehaltenen Unternehmen ist 2013 erstmals von 67,3 auf 66,8 Mrd. Euro gesunken, obwohl die Investoren gleichzeitig 2,5 Mrd. Euro zugeschossen haben. Insgesamt nahmen die grenzüberschreitenden Unternehmensbeteiligungen leicht auf 168,5 Mrd. Euro zu.

Nach den bisher vorliegenden Daten habe sich dieser Trend im Jahr 2014 verstärkt fortgesetzt, erklärte die Nationalbank am Montag in einer Pressemitteilung zu den Ergebnissen der Direktinvestitionsbefragung für 2013.
Schuld an der ungünstigen Entwicklung in CESEE waren in erster Linie Abschreibungen und Wechselkursverluste. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen würden sich aber nur wenige Investoren von ihren Beteiligungen trennen. Nach wie vor bestehe in Zentral-, Ost- und Südosteuropa erheblicher wirtschaftlicher Aufholbedarf und bis zum Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2008 seien diese Beteiligungen auch überdurchschnittlich ertragreich gewesen.

Eher China als USA

Die Nationalbank ortet generell eine schwierige Lage für Direktinvestoren. So habe sich zum zweiten Mal in Folge die Zahl der erfassten Investoren verringert. Auch die Aktivitäten der Auslandstöchter haben sich nur mäßig ausgeweitet: Die Beschäftigung nahm um 3,3 Prozent auf 810.000 Personen zu, die Umsätze wuchsen um 2,1 Prozent. Gleichzeitig nahm auch die Beschäftigung bei den Investoren in Österreich um 1,5 Prozent auf 372.000 zu.

Am stärksten stiegen die Direktinvestitionen 2013 in den Niederlanden, Großbritannien, den USA und in Deutschland. Prominentester Neuerwerb waren die Innkraftwerke, die der Verbund von der deutschen Eon im Tausch für seine türkischen Beteiligungen erhielt.

Die Anzahl der Beteiligungen in China, dem weltweit wichtigsten Zielland, ist um 10 auf 137 gestiegen. Damit halten österreichische Investoren mehr Beteiligungen in China als beispielsweise in den Niederlanden oder in den USA.

Rückläufig war die Entwicklung dagegen in Ungarn, Italien, Kasachstan, Kroatien, der Slowakei, Ukraine und Türkei. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.06.2015)

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