Ex-Minister Strasser wird in Hypo-U-Ausschuss geladen

LOBBYING-AFFAeRE: OGH ENTSCHEIDET UeBER ERNST STRASSER / STRASSER
LOBBYING-AFFAeRE: OGH ENTSCHEIDET UeBER ERNST STRASSER / STRASSERAPA/ROBERT JAEGER
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Ex-Innenminister Ernst Strassersei in die Abwicklung der sogenannten Wandelschuldverschreibung verwickelt gewesen, argumentiert ein Teil der Opposition.

Die Opposition lädt einen weiteren prominenten Zeugen in den Hypo-Untersuchungsausschuss: FPÖ, Grüne und Team Stronach wollen Ex-Innenminister Ernst Strasser (ÖVP) im Zusammenhang mit dem geplanten Börsengang (IPO) und der damit zusammenhängenden Wandelanleihe befragen, kündigten sie am Mittwoch an. Die NEOS orten ein "Ablenkungsmanöver der FPÖ".

Der ehemalige Pressesprecher des Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider (FPÖ/BZÖ), Stefan Petzner, habe am Mittwoch als Auskunftsperson bestätigt, was man schon lange vermutet habe, erklärte FPÖ-Fraktionsführer Elmar Podgorschek in einer Aussendung: Strasser sei in die Abwicklung der sogenannten Pre-IPO-Umtauschanleihe (Wandelschuldverschreibung) verwickelt gewesen. Strasser sei von mehreren Zeugen für die Vorgänge rund um die Wandelanleihe genannt worden, "das bestätigt sich in den Akten und rechtfertigt deshalb die Ladung", pflichtete Grünen-Frontmann Werner Kogler bei.

Neos unterstützen Antrag nicht

Die Vienna Capital Partners (VCP) begleiteten neben der Großbank HSBC früheren U-Ausschuss-Tagen zufolge die Wandelschuldverschreibung der Hypo. VCP-Teilhaber war laut FPÖ damals Strasser.

Nicht unterstützt wird das Verlangen dagegen von den NEOS, deren Abgeordneter Rainer Hable ein "Ablenkungsmanöver der FPÖ" sieht. Denn es gehe eigentlich um die Frage, wer sonst noch an der illegalen Parteienfinanzierung in Kärnten beteiligt gewesen sei - es sei klar, dass es nicht die Kärntner ÖVP und deren damaliger Chef Josef Martinz alleine gewesen seien, es müsse Absprachen mit den Freiheitlichen gegeben haben, vermutet Hable.

"Strasser ist über mich zum Landeshauptmann gekommen", sagte Petzner heute. "Eines Tages läutete das Telefon mit unterdrückter Nummer. Ich hob ab und da sagte der auf der anderen Seite 'Strasser hier'." Petzner habe sich dann versichert ob es "der Strasser" sei, den man als FPÖ immer kritisiert habe. Das war der Fall, Strasser wollte Haider sprechen, Petzner kündigte dessen Rückruf an. Haider sei amüsiert gewesen, dass Strasser angerufen hatte. Nach dem erfolgten Rückruf habe Haider laut Petzner gesagt, dass Strasser "irgendwelche" vertrete, was mit der Hypo zu tun habe und wollte einmal schauen. Dann habe es oft Anrufe von Strasser gegeben, der immer über Petzner mit dem Haider kurzgeschlossen wurde. "Ich war ein bisserl Strassers Telefonzelle", meinte Petzner.

(APA)

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