Griechenland-Krise dämpft die Kauflust in Österreich

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Das Tauziehen im Griechenland-Streit beeinflusst Österreichs Konsumenten negativ.

Wien. Trotz steigender Einkommenserwartungen wollen die Österreicher weniger konsumieren. Laut der aktuellen GfK-Konjunkturumfrage hängt dies auch mit den langwierigen Verhandlungen im Griechenland-Schuldenstreit zusammen. Dieser Konflikt habe die Stimmung der Verbraucher in den meisten europäischen Ländern im zweiten Quartal deutlich beeinflusst, teilte GfK Austria am Mittwoch mit.

Trotz sinkender Beschäftigungszahlen erwarten sich die Österreicher höhere Einkommen durch die Steuerreform. Auffällig ist, dass sich das dennoch nicht in einer gesteigerten Konsumlaune äußert. Entsprechend ist auch die Anschaffungsneigung der Konsumenten in den vergangenen drei Monaten deutlich um 19,7 Punkte auf 4,8 Zähler gesunken. Das ist der niedrigste Wert seit Oktober vergangenen Jahres.

Auch die Konjunkturerwartung verschlechterte sich im zweiten Quartal 2015. Laut GfK Austria liegt sie nun bei minus 19,9 Punkten – 3,3 Zähler weniger als im März. Vor einem Jahr lag sie noch knapp 15 Punkte höher.

Schuld an der Verunsicherung und dem Pessimismus der Verbraucher sind neben Griechenland auch die Krisen in der Ukraine und in Asien, steigende Arbeitslosigkeit und die Stagnation in Österreich, wie Paul Unterhuber von GfK berichtet.

Die Umfrage wurde in den ersten beiden Juniwochen durchgeführt, als die Griechenland-Verhandlungen ihrem Höhepunkt zusteuerten. Sie ist repräsentativ für die erwachsene Bevölkerung in 28 EU-Ländern.

Besserung ist bei der Stimmung nicht in Sicht. Meinungsforscher glauben, dass sie sich in den kommenden Monaten sogar deutlich verschlechtern dürfte, vor allem in Ländern, die einen hohen Anteil der Schulden Griechenlands tragen. (APA/wol)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.07.2015)

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