AUA: Lufthansa hat mehr als 85 Prozent der Aktien

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AUA Lufthansa(c) APA (Robert Jaeger)
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AUA-Aktionäre bieten der Lufthansa über 85 Prozent der Anteilsscheine zum Kauf an. Nun kann nur noch die EU-Kommission eine Übernahme der AUA durch die Lufthansa verhindern.

AUA-Aktionäre haben der Lufthansa über 85 Prozent der Anteilsscheine zum Kauf angeboten. Damit hat die Lufthansa ihr Ziel, per 11. Mai mindestens 75 Prozent der AUA-Aktien zu halten, klar erreicht und eine ihrer Bedingungen vor der AUA-Übernahme erfüllt. Bevor der Deal perfekt wird, sind aber noch weitere Bedingungen zu erfüllen, vor allem die Zustimmung der EU zur 500-Mio-Euro Finanzspritze der ÖIAG an die AUA und die kartellrechtliche Zustimmung der EU-Wettbewerbsbehörde zu dem Deal.

Schafft Lufthansa auch 90-Prozent-Hürde?

Die genaue Annahmequote wird die Lufthansa voraussichtlich erst am Donnerstag bekanntgeben. Mehr als 85 Prozent habe sie aber jetzt schon erreicht - dazu kommen noch die 3,45 Prozent, die die AUA selber hält. Mitberücksichtigt sind auch die 41,56 Prozent, die die Lufthansa von der ÖIAG übernommen hat sowie die Anteilsscheine des Syndikats der Österreichischen Kernaktionäre, bestehend aus den Gesellschaften LVBG Luftverkehrsbeteiligungs GmbH, Raiffeisen-Invest-Gesellschaft mbH und Wiener Städtische Versicherung AG Vienna Insurance Group.

Spannend bleibt nun die Frage, ob auch die 90-Prozent-Hürde geschafft wurde. Denn ab 90 Prozent kann die Lufthansa den verbliebenen Streubesitz mittels "Squeeze-out" abfinden und die AUA-Aktie von der Wiener Börse nehmen.

"Weiterer entscheidender Meilenstein"

AUA-Vorstand Peter Malanik sprach von einem "weiteren entscheidenden Meilenstein" im Verkaufsprozess. Ebenfalls zufrieden zeigte sich sein Kollege Andreas Bierwirth. Er dankte den Aktionären für das Ergebnis des Übernahmeofferts. Sie hätten damit wesentlich zu einer positiven Zukunft der AUA beigetragen, und auch zur Standortsicherung. Bierwirth dankte den Anlegern gleichzeitig für ihre "jahrelange Treue".

Auch VP-Finanzminister Josef Pröll zeigte sich zufrieden. Das zeige, dass das Angebot des deutschen Luftfahrtsunternehmens offenbar sehr fair und gut gewesen sei. Eine "zentrale und wichtige Hürde" beim Verkauf der AUA an die Lufthansa sei genommen worden.

Pröll ist auch optimistisch, dass der zweite Schritt beim Verkaufsprozess glückt: Die Genehmigung durch die EU. Der Finanzminister glaubt, dass durch die positive Reaktion der Aktionäre neuer Schwung komme. Staatliche Zuschüsse beim Verkauf habe es auch bei Airlines in anderen Ländern gegeben. Man sei deshalb auch auf verschiedenen Ebenen bei der EU in sehr guten Gesprächen.

Restliche Aktionäre: Frist verlängert

Alle Aktionäre, die das Kaufangebot bis zum 11. Mai angenommen haben, erhalten den Angebotspreis von 4,49 je Aktie spätestens zehn Börsentage nach Eintritt der aufschiebenden Bedingungen ausbezahlt, verspricht die Lufthansa.

Alle andere AUA-Aktionäre haben nun noch drei Monate Zeit, ihre Aktien der Lufthansa um 4,49 Euro anzudienen, die Lufthansa muss sie zu diesem Preis ankaufen. Ein Jahr lang darf Lufthansa maximal 4,49 Euro für AUA-Aktien zahlen.

AUA-Aktie beflügelt

Die AUA-Aktie machte an der Wiener Börse heute einen kräftigen Sprung nach oben: Um 12:03 Uhr lag der Kurs bei 4,10 Euro um 9,92 Prozent im Plus. Die Lufthansa garantiert den freien Aktionären einen Ankaufspreis von 4,49 Euro.

(APA/Red.)

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