Novomatic steigt bei Casinos Austria ein

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Der niederösterreichische Glücksspielriese hat sich 28,14 Prozent an den Casinos gesichert - und will noch mehr.

Der Glücksspielkonzern Novomatic steigt bei den teilstaatlichen Casinos Austria ein. Novomatic habe für die Beteiligungen der MTB Privatstiftung (16,8 Prozent) und der Leipnik-Lundenburger Invest (indirekt 11,34 Prozent) verbindliche Angebote gelegt, die angenommen wurden, teilte der Konzern am Sonntag in einer Aussendung mit.

Der Abschluss der beiden Transaktionen erfolge "vorbehaltlich diverser öffentlich-rechtlicher und gesellschaftsrechtlicher Genehmigungen sowie formaler Zustimmungserfordernisse". Über den jeweiligen Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Zusammen hat sich der niederösterreichische Glücksspielriese damit 28,14 Prozent an den Casinos gesichert.

Die Österreichische Bundes- und Industriebeteiligungen GmbH (ÖBIB), die den Drittel-Staatsanteil an den Casinos Austria (Casag) hält, hat den Einstieg der Novomatic in die Casinos indirekt begrüßt: "Eine Vereinfachung der Eigentümerstruktur wäre ganz im Sinne der ÖBIB", sagt die Chefin der Staatsholding, Martha Oberndorfer, am Sonntag in einer Aussendung.

Josef Pröll: Verkauf als Strukturbereinigung

Der Glücksspielkonzern Novomatic will seine Beteiligung an den Casinos Austria gleich weiter ausbauen. "Sollten weitere Anteile zu einem angemessenen Preis angeboten werden, ist Novomatic an einem Erwerb interessiert", heißt es vom Unternehmen.

Der Generaldirektor der Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligungs AG (LLI), Josef Pröll, zeigt sich in einer Aussendung zufrieden mit dem Deal. Der Verkauf der Casinos-Anteile sei ein "konsequenter weiterer Schritt der Strukturbereinigung der LLI". Künftig wolle sich das Unternehmen strategisch auf klar umrissene Geschäftsfelder und Märkte im Agrar- und Lebensmittelbereich konzentrieren.

Die LLI hat ihre Beteiligung an den Casinos indirekt, indem sie rund 29,6 Prozent an der Medial Beteiligungs GmbH hält, die wiederum als Aktionär mit 38,3 Prozent an den Casinos beteiligt ist. Weitere Anteile an der Medial halten die UNIQA (29,6 Prozent), das Bankhaus Schelhammer & Schattera (10,8 Prozent) und die Vienna Insurance Group (29,6 Prozent).

Novomatic muss sich für den Deal also in die Medial einkaufen: Die LLI habe ein verbindliches Angebot der Novomatic zur Übernahme ihrer rund 29,6 Prozent Geschäftsanteile an der Medial (entspricht einer indirekten Beteiligung an der Casinos Austria AG von 11,34 Prozent) angenommen. Ein entsprechender Vertrag wurde vorbehaltlich diverser öffentlich-rechtlicher und gesellschaftsrechtlicher Genehmigungen sowie formaler Zustimmungserfordernisse unterschrieben, so die LLI.

"Mit diesen Transaktionen können wir nun als solider österreichischer Partner mit internationalem Know-how Teil einer nachhaltigen Aktionärsstruktur der Casinos Austria AG werden", kommentiert Novomatic-Vorstandsvorsitzender Harald Neumann den Deal.

An den Casinos hält die Republik Österreich über die staatliche Beteiligungsholding ÖBIB 33,24 Prozent.

(APA)

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