Uniqa verkauft Casinos-Anteil an Novomatic

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ARCHIVBILD: NOVOMATIC STEIGT BEI CASINOS AUSTRIA EIN: ARCHIVBILD FIRMENSITZAPA/HELMUT FOHRINGER
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Die Novomatic übernimmt vom Versicherungskonzern ihre 11,4-Prozent-Beteiligung und hat sich nun 39,5 Prozent an den Casinos gesichert.

Die Einkaufslaune bei Novomatic hält an: Die Uniqa-Versicherung verkauft ihre Beteiligung an den Casinos Austria an den niederösterreichischen Glücksspielkonzern . Das teilte die Uniqa am Dienstag ad hoc mit. Der Kaufpreis wird nicht bekanntgegeben.

Vereinbart wurde, dass Novomatic die 29-Prozent-Beteiligung der Uniqa Insurance Group an der Medial Beteiligungs-GmbH erwirbt, die wiederum mit 38,3 Prozent an der teilstaatlichen Casinos Austria AG beteiligt ist. In dieser sind neben der  Uniqa die Vienna Insurance, Raiffeisen mit der Tochter Leipnik-Lundenburger, sowie Schelhammer & Schattera vertreten. Durchgerechnet entspricht die Uniqa-Beteiligung an der Medial einer Beteiligung von 11,4 Prozent an den Casinos.

Wettbewerbsbehörde muss zustimmen

Der Deal ist wettbewerbsrechtlich heikel. Nicht nur müssen die aneinander gebundenen Casinos-Syndikatspartner den Einstieg des Erzrivalen absegnen - sie haben gegenseitige Vorkaufsrechte -, sondern auch gesellschafts- und kartellrechtliche Genehmigungen braucht es noch.

"Das wird eine knappe Geschichte, zumal es nicht viele Wettbewerber gibt", sagte Kartellrechtsexperte Martin Stempkowski am Dienstag zur APA. Eine sogenannte Horizontalfusion zweier Wettbewerber sei aus zweierlei Gründen kritisch: Bekommen die beiden Firmen wechselseitige Einflussrechte, könnte das den wettbewerbsrechtlichen Willen des Partners beeinträchtigen. Außerdem könnten die Partner ihr Verhalten abstimmen, was wiederum dem Wettbewerb schaden könnte, gibt der Anwalt zu bedenken.

Deal noch nicht angemeldet

Noch hat Novomatic seinen Einstieg bei den Casinos nicht bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) angemeldet, wie es bei der BWB auf APA-Anfrage hieß. Ab einer 25-prozentigen Übernahme muss der Zusammenschluss jedenfalls gemeldet werden, erklärte Kartellrechtsexperte Martin Eckel der APA. Kommen die beiden Unternehmen gemeinsam auf einen Marktanteil von mehr als 30 Prozent, werde eine marktbeherrschende Stellung vermutet, so der Anwalt: "Da muss man schauen, ob der Wettbewerb stark genug ist, dass das genehmigt werden kann."

VP-Finanzminister Hans Jörg Schelling sagte Montagabend in der ZiB2, den geplanten Einstieg des von Novomatic werde man prüfen, dass man aber ihm aber Staatsanteile - derzeit hält man via ÖBIB rund 33 Prozent - verkaufen werde, "glaube ich nicht".

Syndikatsverträge bieten Vorkaufsrecht

Novomatic hat bereits die Zustimmung der MTB Privatstiftung und der Leipnik-Lundenburger Invest, die ihre Casinos-Beteiligungen ebenfalls verkaufen wollen. Von MTB erwirbt Novomatic 16,8 Prozent der Casinos-Anteile, von LLI indirekt 11,34 Prozent.

Die Aktionäre der Casinos sind jedoch über Syndikatsverträge aneinander gebunden. Wenn einer verkaufen will, haben die anderen das Recht, die Anteile zum gleichen Preis wie der neue Bieter aufzugreifen.

(APA)

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